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Nio, Ercole del
, ital.
Schachspieler, Begründer
der sogenannten ital. Schule, veröffentlichte 1750 U. d. T.
«Hopi'3, ii Aiuoco lie^ii Lcucciii 0886rva- xioui praticiiL äkii'^noniino Noä6U686»
ein klei- neres Vuch über das
Schachspiel. Ein zweiter, ergänzender
Teil zu diesem Werke wurde von Lolli (s. d.) fortgesetzt.
ftel Nio. Nio, Julian Sanz del, span. Gelehrter, s.
Sanz Rio
[* 3]
Atrato,
Fluß in Columbia,
[* 4] s.
Atrato. Rio
bamba,
Cajabamba, Volivar, .Haupt- stadt der Provinz Chimborazo in
Ecuador,
[* 5] 35 ^m
südöstlich vom Chimborazo, 2650 m ü.
d. M., un- weit des Nio Chambo, Bischofssitz, hat 12000 E., 7
Kirchen; starke
Industrie
in wollenen
Decken und Sackleinwand.
Bis 1797, wo sie durch ein Erdbeben [* 6] zerstört wurde, lag die Stadt 5 km von ihrer jetzigen Stelle entfernt. Neste eines alten Inkapalastcs und der Inkastraße sind in der Nähe vorhanden. Nio Bermeio oder Vermejo, rechter Neben- stuß des Paraguay, [* 7] entspringt im W. des Depart. Tarija der Nepublik Volivia in mebrcrn Quell- armen, nimmt in der argentin. Provinz Salta rechts den Nio Grande deIujuy, feinen größten Nebenfluß (445 km lang), aus und mündet nach einem vorwiegend südöstl.
Laufe von 1224 kiu etwa 50 km nordnordöstlich von der Vereinigung des Paraguay mit dem Parana. Er ist sür flacbgehendc Dampfer das ganze Jahr hindurch, für tiefgebende 6 Monate lang bis Presidencia Noca, wo der Teuco mündet, schiffbar. Nio Blanco, span. Fluh, s. Guadalaviar. Nio Branco, linker Nebenfluß des Nio Negro, im brasil. Staate Amazonas, entspringt unter dem Namen Uraricoeraauf demOstabbang der Serra Parima, unweit der Orinocoquelle, fließt dann süd- lich längs der Serra de Pacaraima in ostl.
Nich- tung, biegt oberhalb der Einmündung des
Tacutu- Mahu-Cotingo nach S. um und mündet nach einem Laufe von 1340 km oberhalb
Carvoiero. Während derNegenzeit steht er durch den
Tacutu mit dem Essequibo in Verbindung. Er ist bis 2^// nördl.
Br. schiffbar.
^Norte. Nio
Bravo del
Norte, s. Rio
Grande del Nio Vueno,
Fluß in
Chile, entstebt am Fuße des
Vulkans Ninihue
aus dem Andensee
Lago de Nanco (40 km lang, 20 km breit) und mündet süd- lich von Valdivia. Von den 140 km sind 80 schiffbar.
Nio Chico (spr. tschihko),
Fluß in
Süd-Pata- gonien in der Gobernacion
Santa
Cruz, entspringt untcr 49°
südl. Vr. in den
Anden, nimmt von links den Nio Belgrano
auf und verläuft in füdöstl.
Nick- tung zum Ülicere, das er in
dem Mündungstrichter des Nio
Santa
Cruz erreicht. Im Unterlauf em- pfängt er den Nio
Scheuen. Sein
Thal
[* 8] wurde von Moreno und
Lista erforscht. ^ss. d.). Niochico (spr. -tschihko),
Hafen in Cbiriqui ^ Nio Cuarto, auch Concepcion del N. C., Stadt am
Flusse N. C. in der argentin. Provinz Cordoba,
[* 9] an der
Bahn von Cordoba nach
San Luis, regelmäßig gebaut, von Gärten umgeben,
mit starkem Obstbau, 2 Buchdruckereien, Filiale der Provinzialbant und 13300 E. Nio das
Amazonas, s.
Amazonenstrom.
[* 10] Nio de Janeiro
(spr. scha-).
1)
Staat
Bra- siliens, zwischen Espirito-Santo,
Minas Geraes und Säo
Paulo, hat 68 982 ykm mit 1164000 E.,
d. i. 17 auf 1 hkm.
(S. die Nebenkarte zur Karte:
Brasilien.)
[* 11] Die Hauptgebirgszüge sind die der
Küste parallel laufende Serra
do
Mar und die Serra da Mantiqueira. .Hauptstrom ist der Rio
Parahyba do
Sul, an dessen unterm Verlaufe am
Südufer die aufblühende
Stadt
Campos (s. d.) liegt.
Das Klima zeigt fich an der
Küste heiß, wenn auch durch die
Seewinde gemildert, in der Serra angenehm,
gesund und außerordentlich fruchtbar. Die wichtigsten Er- zeugnisse des
Landes sind
Kaffee, Zucker,
[* 12] von
denen besonders ersterer in großartigen Plantagen kulti- viert wird.
Aus den Wäldern werden kostbare Nutz- hölzer gezogen. Hauptstadt ist
Petropolis, früher war es Nictheroy. Sehr zahlreich
sind die ehemali- gen Sklaven und die Mischbevölkerung.
Handel und
Industrie sind gut entwickelt. ! 2)
Bundesdistrikt, O DistrictoFederal,früher ! Municipio Neutro, 1394 ykm mit 515560 E., !
d. i. 370 auf 1 hkm, umfassend, besteht
aus der ! Stadt Rio
de Janeiro
I. und ihrer nächsten Umgebung', der Municipalrat untersteht unmittelbar der
Central- regierung der
Nepublik.
3) A Cidade de
Sao Sebastiäo do R.d.I., meist kurz Nio genannt, Hauptstadt der Vereinig- ten
Staaten von
Brasilien, liegt unter 22" 54^24" südl.
Br. und 43" 10' 21" westl. L.
(Sternwarte)
[* 13] von Greenwich, im Hintergrunde einer herrlichen
Bai, ! die zahlreiche
Inseln enthält, ist, obgleich zwischen
Bergen
[* 14] (Corcovado 717 m, Pao de Assucar 382 m) gelegen, eben und
zerfällt in die
Altstadt, die
Neu- stadt, seit 1808, und dte
Vororte. Die durch- schnittliche Jahrestemperatur betrügt 23,8°,
die des kältesten
Monats (Juli) 21,2°, die des wärmsten (Februar) 26,6° 0. (Hierzu eine Karte: Nio de Janeiro
und Umgebung,
sowie ein
Text- plan auf S. 884.) N. d. I. hat 423000 E., darunter 200000 Aus- länder, deren Einwanderung
feit Aufhebung der
Sklaverei rasch zunimmt.
Andere schätzen 600000, ! mit den Vorstädten 900000 E. Die Altstadt mit ! engen Straßen, darunter die Verkehrsadern Rua ! Primeiro de Marco und do Ouvidor, ist Sitz des Han- i dels und enthält das Zollhaus mit Docks, Hauptpost, ! Schatzamt, Hospital da Misericordia, Börse, Natio- nale Kunstakademie mit jährlichen Ausstellungen, das Etadtbaus, Museum, die polytechnische und die mediz. Schule, die Nationaldruckerei, fast alle Theater, [* 15] die Arfenale und die Ministerien für Landwirtschaft und für öffentlichen Unterricht; das letztere mit dem Haupttelegraphenamt im ehe- , maligen Palacio Imperial.
In der Neustadt [* 16] liegen die Münze, das Gefängnis (0H8g. da. Oori-eihllo), der Hauptbahnhof und das Invalidenhaus. Von an- dern Bauten find hervorzuheben: die schönen Kirchen Nossa Senhora do Carmo und Candelaria, die frühern Klöster Sao Benito, Säo Antonio und das der Kapuziner, ferner die frühere kaiserl. Resi- denz, Boa Vista mit Park, jetzt Museum, der bot. Garten [* 17] mit berühmter Palmenallee und die Pro- menade Passeio Publico mit herrlichem Blick auf die Bai.
Die schönsten Plätze sind Praca da Re- publica, früher da Acclamacao, die Prac'a do Tira- dentes, früher da Constituic'äo,
mit Reiterstandbild Pedros I., der Largo de
Sao Francisco de Paula mit gleichnamiger
Kirche und
Statue des
Iose'Boni- ,' facio, des «Patriarchen der Unabhängigkeit», und die Praca 15 de
Novembro mit
Denkmal des Gene- rals Osorio.
Von den Vorstädten sind wichtig: Botafogo an der gleichnamigen
Bucht, Villa Izabel
mit dem zoolog.
Garten,
Gloria, Larangeiras, Andarahy, Nio Comprido, das mit Iardim durch
Tunnel
[* 18] verbunden
ist. Die Anhöhen tragen Land' 56*
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Häuser, z.B. Tijuca, Thereza und Paula Mattos. Beliebte Gesundheitsstationen sind auch Petropolis und Novo-Friburgo. Trotz mancher sanitären Mah- regeln fordert das Gelbe Fieber alljährlich, beson- ders im Hochsommer (Dezember bis März), zahl- reiche Opfer. Auf der Insel Rasa in der durch Batterien und Forts geschützten Bai liegt der größte der vier Leuchttürme; das Fort Villegaignon, das 1893 beim Ausstand der Flotte stark mitgenommen Unterricht sind die beiden Rechtsfakultäten, ein Nationalgymnasium, eine Kriegs- und eine Marine- schule, ein Lehrerseminar, eine Gewerbeschule, das Institut für Musik, das Lyceum für Kunstgewerbe gewidmet.
Wichtige W oh lth äti g keits anst alten sind das Waisenhaus, Findelhaus, Greisenasyl, Irrenanstalt (in
Botafogo), das engl. Hospital und das für Aussätzige. Von den vielen Zeitungen sind «0 M? cw ^S^N»VX^ l^ Nio de Janeiro
(Alistadt). wurde, soll abgetragen werden. Auf der Insel das Co- bras beim Marinearsenal liegt das Hospital für See- leute,
auf der Insel das Enchadas die Marineschule. Die Stadt ist Sitz der Bundesregierung und der Kammern,
eines
Erzbischofs, des obersten Gerichts, Appcllhofs, der Banco da Republica do Brazil und zahlreicher Bankinstitute, darunter die
Brasilianische Bank für Deutschland,
[* 20] Versicherungsgesellschaften und wissenschaftlicher Vereine.
Auch die fremden Ko- lonien haben ihre Klubs. Die Deutschen besitzen eine evang. Kirche und einen Verein
«Germania».
[* 21] Neben der Nationalbibliothek bestehen Bibliotheken der Ma- rine, des Heers und des Municipiums. Dem höhern ä6
KoticiaZ" hervorzuheben. Auch giebt es engl., franz., span.
und ital. Blätter. In der Stadt dienen Trambahnen dem Verkehr; Drahtseil- und elektrische Bahnen führen auf die umliegenden
Höhen, kleine Dampfer nach Nictheroy. Telephon ist sehr verbreitet. Ins Binnenland führt die Centralbahn,
die Rio
do Ouro- und die Nordbahn. Die Industrie entwickelt sich neuerdings rasch; Weberei,
[* 22] Hutmacherei, Schuhmacherei, Glas-,
Hand- schuh-, Papier-, Vier-, Eis-, Mineralwasserfabri- kation, Möbeltischlerei, Ölpressen, Mühlenbetriebe, Pianoforte- und
Maschinenbau sind die wichtigsten Zweige. Doch ist Rio
de Janeiro
I. vorwiegmd Handelsplatz.
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