Ringen
,
der bekannte Leibeskampf, schon als eine der Hauptübungen von der griechischen
Gymnastik
gepflegt, wo die
Palästra ihm anfänglich ausschließlich gewidmet war (s.
Pale [griech.]). In die großen Festkampfspiele
eingeführt,
gab es besonders beim
Fünfkampf den Entscheidungsgang ab. Auch im
Mittelalter wurde das Ringen
kunstgerecht ausgeübt.
Vgl. Waßmannsdorf, Die Ringkunst des deutschen Mittelalters, mit 119 Ringerpaaren von Albr. Dürer (Leipz. 1870);
Derselbe, Das erste deutsche Turnbuch, mit Bildern von Albr. Dürer (Heidelb. 1871);
Fabian v. Auerswald, Die Ringerkunst (1539; neu hrsg. von Schmidt, Leipz. 1869; von Wasmuth, Berl. 1888);
Nik. Petters, Ringkunst vom Jahr 1674 (hrsg. von Waßmannsdorf, Heidelb. 1887).
Auch von der
Turnkunst in ihren Bereich gezogen, spielt es namentlich eine
Rolle bei den volksmäßigen
Wettübungen (vgl. Birmann, Anleitung zum Ringen
, 2. Aufl.,
Aarau
[* 2] 1870). Ein ist auch das sogen.
Schwingen der
Schweizer Thalbewohner, wie es dort bei
Volksfesten oder besonders angesehen
Schwingfesten im Brauch ist. Die
Ringer tragen hierbei die kurzen, an den Oberschenkeln aufgewulsteten
Schwinghosen, an denen sie sich gegenseitig mit einer oder beiden
Händen zu fassen und
so den
Kampf zu beginnen haben (daher
auch Hosenlupf genannt).
Vgl.
Schärer, Anleitung zum
Schwingen und Ringen
(2. Aufl., Bern
[* 3] 1883).