Ringelberg
Ringelfluh - Ringgenbe

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Seite 44.207.(Kt. St. Gallen und Graubünden). So pflegt man im allgemeinen die ganze vom Trinserhorn bis zum Kunkelspass reichende Kette zu nennen, die sich ¶
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zwischen dem Calfeisenthal im N. und dem Rheinthal von Flims bis Tamins im S. erhebt. Der Ringelberg
im engern Sinn ist die
Gebirgsgruppe, die im W. mit dem Tristelhorn und im O. mit den Orgeln abschliesst. Er trägt eine Reihe von gut ausgeprägten
Einzelgipfeln, deren höchster der Ringelspitz (3251 m) ist; westl. von diesem erreichen die zwei Spitzen
des Glaserhorns noch 3128 und 3091 m, und ö. von ihm folgen sich die Punkte 3127, 3107, 3061 und 2963 m. Die Gruppe hat
Pultform, indem die S.-Flanke verhältnismässig sanft geböscht ist, während die N.-Flanke sehr schroff abbricht, von tiefen
Runsen angerissen und horizontal gebändert ist.
Eines dieser Bänder, der sog. Hochgang, zieht sich mit wechselnder Breite und einigen Unterbrechungen fast dem ganzen Ringelberg
entlang. Gegen S. springen einige Felskämme vor, so z. B. der vom Ringelspitz zum Tschepp (2943 m) reichende und von da bis
zum Moorkopf (2943 m) nach O. abbiegende und weiter östl. der Schafgrat (2766, 2495 und 2174 m). Der Tschepp
gestattet einen schönen Ueberblick über die ganze Gruppe und dient häufig als Fusspunkt für die Besteigung des Ringelspitz
selbst.
Unter dem diese beiden Gipfel verbindenden Kamm liegt der Taminsergletscher. Weiter finden sich auch am N.- und am W.-Hang des Ringelspitz noch kleine Eisfelder und ein etwas grösserer Gletscher an der N.-Flanke des Glaserhorns. Der Ringelspitz besteht vorwiegend aus stark gefalteten und übereinander gelegten eozänen Schiefern, auf die von S. her eine jurassische Scholle aufgeschoben worden ist, den Gipfel selbst aber nicht erreicht. Dieser besteht aus Verrucano, der durch ein stark reduziertes und ausgewalztes, schmales horizontales Malmband (Lochseitenkalk) von dem ins Calfeisenthal hinunter reichenden Flysch getrennt wird. Nach der ältern Auffassung gehörte der Ringelspitz zum S.-Flügel der Glarner Doppelfalte, während nach der von Prof. Heim anerkannten neuen Auffassung von Lugeon und Schardt hier die grosse Glarner Deckscholle beginnt, die sich weit gegen N. fortsetzt.