Rif
oder Er-Rif
, ein zum Atlassystem gehörendes, der Mittelmeerküste
Marokkos entlang ziehendes und hart an dasselbe
herantretendes
Gebirge, welches durch das
Thal
[* 2] des
Sebu und der Muluja vom eigentlichen
Atlas
[* 3] getrennt wird.
Der
Name bedeutet Küstengebirge. Der gegen 350 km lange und 52 km breite Gebirgszug, welcher sich im
Mittel zu 600 m erhebt,
bildet ein schluchtenreiches, schwer zugängliches Bergland, dessen nördlichsten
Teil in der sog.
Sierra
Bullones der 911 m hohe Dschebl-Zatut und im
Süden von
Tetuan der 2345 m hohe
Anna sowie andere 1950 m Höhe übersteigende
Gipfel bilden. Die Rif
provinz zerfällt in das Amalat-Rif und in das Amalat-Tetauan, gewöhnlich
Tetuan genannt, und
ist von
fast unabhängigen Berberstämmen bewohnt, welche in den
Thälern und kleinen Ebenen Getreide
[* 4] gewinnen
und Vieh züchten, sich aber von jeher namentlich durch Seeräuberei auszeichneten und deshalb den
Namen der Rif
piraten erhielten.