(spr. ri-eh),Stadt im franz.
DepartementNiederalpen,
ArrondissementDigne, am Colostre, mit (1881) 2161 Einw.,
Weinbau und Ölgewinnung. ist das alte Reji, wovon noch Reste vorhanden, und war bis 1801 Bischofsitz
(Konzile 439 und 1285).
(Kt. Waadt,
Bez. Lavaux).
439 m. Gem. und Dorf, nahe dem Genfersee und in geschützter Lage mitten im Weinland
von Lavaux; an der Strasse Cully-Chexbres und 800 m nö. der Station Cully der Simplonbahn. Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen Chexbres-Cully. Gemeinde, mit verschiedenen zerstreut gelegenen Einzelsiedelungen: 77 Häuser, 319 reform. Ew.; Dorf: 62 Häuser, 285 Ew.
Weinbau mit geschätztem Produkt. Die nicht umfangreiche Gemeinde zieht sich über dem Rehgebiet noch an den hier sehr steilen
Hang des Mont Gourze hinauf. Sie gehörte einst zur grossen alten Gemeinde und Kirchgemeinde Villette, die 1821 geteilt worden
ist. War einst teilweise Eigentum des Bistums Lausanne, ging um 1220 an das Stift zu Besançon über und
wurde 1246 vom Lausanner BischofJean de Cossonay wieder zurückgekauft. Begütert war in Riez ferner auch die Propstei Lutry.
Der Ort wurde im 16. Jahrhundert befestigt und seine Kapelle 1630 restauriert. Ein 1714 über dem Dorf niedergehender Wolkenbruch
schwemmte allen Humusboden bis auf die nackte Felsunterlage weg. Der Bau der Strasse Cully-Chexbres hat
den Verkehr in dieser Gegend stark gehoben. An der Kapelle ist eine Gedenktafel für den Major Davel angebracht, der
Bürger
von Riez war. Verschiedene Funde von römischen Münzen und von Gräbern mit Skeleten. 1226: Ruais; 1238: Ruas; 1246, 1379 und
1453: Ruex.