Riez
(Kt. Waadt,
Bez. Lavaux).
439 m. Gem. und Dorf, nahe dem
Genfersee und in geschützter Lage mitten im
Weinland
von
Lavaux; an der Strasse
Cully-Chexbres und 800 m nö. der Station
Cully der Simplonbahn. Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen
Chexbres-Cully. Gemeinde, mit verschiedenen zerstreut gelegenen Einzelsiedelungen: 77
Häuser, 319 reform. Ew.; Dorf: 62
Häuser, 285 Ew.
Weinbau mit geschätztem Produkt. Die nicht umfangreiche Gemeinde zieht sich über dem Rehgebiet noch an den hier sehr steilen
Hang des Mont
Gourze hinauf. Sie gehörte einst zur grossen alten Gemeinde und Kirchgemeinde
Villette, die 1821 geteilt worden
ist. War einst teilweise Eigentum des Bistums
Lausanne, ging um 1220 an das Stift zu Besançon über und
wurde 1246 vom Lausanner
Bischof
Jean de
Cossonay wieder zurückgekauft. Begütert war in Riez
ferner auch die Propstei
Lutry.
Der
Ort wurde im 16. Jahrhundert befestigt und seine
Kapelle 1630 restauriert. Ein 1714 über dem Dorf niedergehender Wolkenbruch
schwemmte allen Humusboden bis auf die nackte Felsunterlage weg. Der Bau der Strasse
Cully-Chexbres hat
den Verkehr in dieser Gegend stark gehoben. An der
Kapelle ist eine Gedenktafel für den Major Davel angebracht, der
Bürger
von Riez
war. Verschiedene Funde von römischen Münzen und von Gräbern mit Skeleten. 1226: Ruais; 1238: Ruas; 1246, 1379 und
1453: Ruex.