alte
Grafschaft im westfäl.
Kreis,
[* 2] jetzt zum preußischen Regierungsbezirk
Minden
[* 3] gehörig, stand seit
Heinrich
II. (gest. 1207) unter einem
Zweig des
Arnsberger Grafengeschlechts, der 1564 im Mannesstamm erlosch. 1456 kam sie unter hessische
Lehnshoheit, 1583 durch
Erbschaft an
Ostfriesland und nach dem Aussterben des Mannesstamms des friesischen Fürstenhauses 1690 an den
GrafenMaximilian von
Kaunitz. 1807 ward sie zu gunsten des
KönigreichsWestfalen
[* 4] mediatisiert, 1815 zur Standesherrschaft unter
preußischer
Hoheit erhoben, 1823 aber an die
KronePreußen
[* 5] verkauft. Die gleichnamige Stadt daselbst,
KreisWiedenbrück, an der
Ems,
[* 6] hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein
Progymnasium, eine Niederlassung des Franziskanerordens,
ein
Amtsgericht und (1885) 1868 Einw.
(Schloss), auch Rätusberg geheissen (Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg,
Kreis Domleschg, Gem. Prataval). ^[Berichtigung.] 720 m. Schloss
mit 2 Bauernhöfen, auf einem schroffen Felskopf links über dem in seinem Oberlauf das Almensertobel durchfliessenden Rietbach
und ö. vom Dorf Rotels; 14 km ö. der Station Rotels-Realta der Albulabahn. Vom Turm des mitten im burgenreichen
Domleschg gelegenen Schlosses geniesst man eine sehr schöne Aussicht auf das ganze Thal. 14 reform. Ew. deutscher und romanischer
Zunge.
Kirchgemeinde Almens. Acker- und Obstbau, Viehzucht. Soll der Sage nach vom Etruskerfürsten Rätus erbaut
worden sein. Schon 1119 wird ein Graf Johannes
von Rietberg genannt. 1310 kaufte der damalige Bischof von ChurUlrich von Lenzburg,
genannt Scultetus, das Schloss den Edeln von Landau um die für die damalige Zeit beträchtliche Summe von 25000 Kronen ab.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Anton von Travers Besitzer des Schlosses, das 1572 durch Heirat an die
Salis und später an die Planta kam.
Auf Rietberg starb 1509 der berühmte Kriegsmann Ring von Wildenberg und wurde 1621 Pompeius Planta von Jürg Jenatsch getötet.
Die eine Hälfte des Schlosses verblieb den Planta bis 1781, während die andere Hälfte oft den Besitzer
wechselte. Zu Ende des 18. Jahrhunderts war das Schloss als Ganzes Eigentum derer von Salis-Zizers und galt damals noch 20000 Gulden;
zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es an die Travers und 1822 an die ^[Berichtigung: Familie Casparis] Camenisch, denen es
heute noch gehört. Hat sehr feste Mauern und ist ausgezeichnet erhalten.