forlaufend
Tosen-866
den) hervorgehen, dem die übrigen N. entstammen. ^ Ihn selbst erschlagen später die Götter Odin, Vili, Ve und schaffen ans seinem Leibe die Welt: ans seinem Vlnt das Meer und die Gewässer, aus seinem ' Fleisch die Erde, ans seinen Knochen [* 3] die Berge, ^ aus seinem Schädel den Himmel, [* 4] aus seinem Hirn die Wolken und aus seinen Haaren die Bäume. Die ^ große Flut überlebt ein einziger Riese (Bergelmir); ^ seine Nachkommen heißen Io'ten (altnord. iöwnn, ! angelsächs. eoten oder 6tsn, von itan, althochdeutsch ! 622an, essen), d. i. die Gefräßigen, auch Tursen (alt- l nord. tiiur-8, angelsächs. t1i)r8, althochdeutsch tur8, > von td^üi-ZMii, dursten), d. i. die Durstigen; in angel- ! sächs. Sprache [* 5] auch ent (Plural 6nt5l8), wovon in ^ heutigen deutschen Dialekten noch der Allsdruck! «enterisch» für ungeheuerlich, wunderlich geblieben ist; in niederdeutscher Sprache Hüne.
Die Wohnung der Riesengebirge
war in dem nordischen
Mythos Iötunheim ! oder
Utgard, der Küstenrand der vom Weltmeer
um- ! gebenen"Erde. Sie bedeuten im allgemeinen die den
Menschen schädigenden Gewalten in der Natur, leben bald im Kampfe
mit den
Göttern, bald auch in friedlichem Verkehr und erscheinen körperlich nicht bloß durch
Größe, sondern auch zuweilen
durch Gliederzahl, durch mehrere
Köpfe,
Arme und
Hände ausgezeichnet, nach der geistigen Seite aber gewöhn-
lich frevelhaft, übermütig, gierig, zornig und dumm. Den ergänzenden Gegensatz zu ihnen bilden die elfi- schen
Geister.
Die
Mythen von den Riesengebirge
leben nament- lick in Sage und
Märchen noch heute
fort. -
Vgl. außer den deutschen Mythologien
Weinhold,
Die Riesengebirge
des german.
Mythus
(Wien
[* 6] 1858).
Niesen, in der got.
Architektur der auf einer
Fiale
[* 7] (s. d.) aufsitzende
Teil, der in der Form einem Dach
[* 8]
Helm entspricht und mit
Krabben und Kreuz- blume (s. d.) verziert ist. Riefen,Rutschen,Gleitbahnen oderLaaße,
an Berghängen angelegte Ninnen, in denen das eingebrachte Holz
[* 9] durch seine eigene
Schwere hinab- gleitet.
Je nach der Bauart unterscheidet man Holz-, Erd- und Wegriesen. Zum
Bau der Holz- riesen werden meist runde
Stämme in der
Weise verwendet, daß 6-8
Stück derselben eine halbkreis- förmige Rinne bilden; durch Zusammenstoßen der einzelnen Rinnen,
«Forche», kann den Riesengebirge
beliebige Länge gegeben werden,
oft führen sie viele
Stunden weit.
Ist es möglich, den Riesengebirge
aus benachbarten
Quellen Wasser zuzuführen, das das Herabgleiten des Holzes befördert, fo baut man
die Etammholz- riesen etwas dichter, auch aus vierkantig beschlage- nen
Stämmen, die sich enger aneinander legen lassen,
und verstopft die
Spalten mit
Moos. Das einer Holzriese zu gebende Gefalle schwankt zwischen 5 und 40 Proz.
Trocknen Brennholzriesen giebt man 20-35 Proz., bei der Eisbahn 6 - 12 Proz.,
den Wasserriesen nur 5-8 Proz., Langholzriesen erhal- ten trocken 15-20 Proz.,
als
Eis- oder Wasserriesen nur 3 - 6 Proz. Gefalle.
Erd riefen sind stäche Rinnen, die an Berg- hängen sich teils schon vorfinden, teils durch künst- liche Beihilfe in verschiedener Art verbessert werden. Wegriesen finden sich namentlich in einigen Thälern des Schwarzwaldes. Als Rieslinie dient entweder ein zufällig vorhandener oder angelegter Weg mit 10 Proz. und mehr Gefall. Zum Riesen- bau werden die abzuriesenden Langhölzer selbst be- nutzt. Der Weg wird seitlich mit letztern so eingefaßt, daß ein dritter zu riefender Stamm bequem zwischen- durch binabrutschen kann.
Die Sohle wird in ver- schiedener Weise mit querüber oder in der Längs- richtung eingelegten Hölzern besestigt. Seit etwa der Mitte dieses Jahrhunderts haben sich zuerst in Tirol, [* 10] dann in der Schweiz, [* 11] Savoyen und Deutschland [* 12] die Seil riefen (s. Seilbahnen) [* 13] eingebürgert, etwa 3 cm starke Drahtseile, die von einem hochgelegenen Punkte freibängend in das Thal [* 14] hin ab gespannt werden. Riesenälk, Vogel, s. Vrillenalk. Niesenbetten, soviel wie Dolmen (s. d.). Riefenbovist, Vilz, s. I^coperäon.
Riesenburg, Stadt im Kreis [* 15] Nosenberg des preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, [* 16] links an der Liebe, an der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Elbing), [* 17] bat (1890) 4586 E., darunter 643 Katholiken und 123 Israe- liten, in Garnison die 1., 4. und 5. Eskadron des Kürassierregiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg [* 18] Nr. 5, Post mit Zweigstelle, Telegraph, [* 19] zwei evang., 1 kath. Kircke, Realprogymnasium, Rettungshaus, eine von Friedrich Wilhelm I. ange- legte Wasserleitung [* 20] und ein Schlachthaus.
Riefendamm, s. (^186^7. Riefeneisvogel, s. Vaumlieste. Riefenfaultier,
s. Faultiere. Maumlieste). Riesenfifcher, soviel wie Rieseneisvogel (s.
Riefengebirge, der mittlere und höchste
Teil der
Sudeten, das höchste
Gebirge des nördl.
Deutsch- lands, erstreckt sich in
südöstl.
Richtung von den
Quellen des
Zacken bis zu denen des
Bober. Im NW. hängt es durch einen in der
Prorenbaude 888 m hoch ansteigenden Sattel mit dem Iserkamm zusammen, im SO. ist es durch einen
tiefen Ein- schnitt, in dem die
Straße von
Trautenau bis Landeshut führt, vom Überschaargebirge getrennt. Es ist 37 kin
lang, 22 - 25 Kni breit und bedeckt etwa 1110 hkm. Im S. lagert sich in
Böhmen
[* 21] vor das eine allmählich
sich abdachende Landschaft, während nach N., besonders gegen den Hirschberg- kessel hin, das Riesengebirge
mit einem
Abfall von 1000 m im
Mittel abbricht. Durch ein schmales Längsthal mit muldenförmigen Flüchen, welche
in ihren
Torf- mooren, Morästen und
Sümpfen die
Quellen der
Elbe, Iser,
Aupa, des
Zacken, Vober und
Queis enthalten, wird der
Zug
in zwei parallele Kämme getrennt, einen hohen preuß. Kamm und einen niedrigern südlichen,
den böhm. Kamm. Dieser ist dnrch das Durchbruchstbal der
Elbe in zwei
Teile zerschnitten, einen westlichen,
mit dem Krkonosch (1413 m, Halsträgergebirge) und dem Kesselberg (1434 m), und einen östlichen mit einem deutlich ausgesprochenen
First, dem Ziegen- rücken (Brunnberg 1555 m). Ebenso wird der preuft.
Kamm durch tiefe Scharten zerschnitten; hier liegen der Reifträger (s. d.),
das
Hohe Rad (1509 m), die
Große
Sturmhaube (1424 m), die
Kleine
Sturmhaube (1440 m) und am
Ost- ende die 1605 in
hohe Schneekoppe, der höchste
Berg Mitteldeutschlands. Im
NO. der Schneekoppe folgt der Forstkamm mit der
Schwarzen K 0 ppe
(1407 m), dann der Schmiedeberger Kamm, an den sich gegen den
Bober hin der Landcshuter Kamm anschließt. Sowohl
das von der Iser und
Aupa eingeschlossene südl. Gehänge, als auch der nördl.
Abfall sind durch Schluchten und tief ein gerissene
Thäler ausgezeichnet, die dem Riesengebirge
den großen land- schaftlichen Reiz verleihen. 3o sind vor allem
zu nennen: am
Hohen
Rad die
Große und
Kleine Schneegrube, im NW. der Schneekoppe der
¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Riesengebirge |
---|---|---|
1 | ****** | Rie|sen|ge|bir|ge, das; -s: höchster Gebirgszug der Sudeten. |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
9.244 | Johannisbad | Pauer | J. im Riesengebirge | (das. 1880) |
64.495 | Schlesien | Vorstufe | Riesengebirge | (s. d.) mit der Schneekoppe (1605 m) |
16.905 | Zillerthal | Hahn | Die Zillerthaler im Riesengebirge | (Schmiedeb. 1887) |
64.498 | Schlesien | Letzner | Riesengebirgeund Grafschaft Glatz | (8. Aufl., Lpz. 1892) |
13.827 | Riesengebirge | Willkomm | Handbuch für Reisende durch das R. | (4. Aufl. von Herloßsohn, Leipz. 1853) |
64.1013 | Skandinavische Kunst | Hitterdal, Hopperstad, Fortun | Gol und die 1844 nach dem Riesengebirgeversetzte Kirche Wang | (s. Brückenberg) |
19.66 | Asmus | "Frau Buchholz im Riesengebirge" | (2. Aufl., Schweidn. 1890) | |
13.827 | Riesengebirge | Letzner | Wegweiser durch das R. | (in "Meyers Reisebüchern", 6. Aufl., das. 1888) |
12.912 | Petersdorf | Regierungsbezirk Liegnitz | Kreis Hirschberg, am Zacken und am Riesengebirge, hat eine Oberförsterei, Papier-, Holzstoff-, Spiegel- und Kristallglaswaren-, Leinwandfabrikation, Bleichen und | (1885) |
12.38 | Nees von Esenbeck | "Naturgeschichte der europäischen Lebermoose" mit "Erinnerungen aus dem Riesengebirge" | (Berl. 1833-38, 4 Bde.) | |
58.164 | Görbersdorf | Breslau | 6 km nordöstlich von Friedland | (s. d.) und 9 km südwestlich von Dittersbach (s. d.), in 584 m Höhe, in einem engen Thale desjenigen Teils der Sudeten gelegen, welcher das Riesengebirgemit dem Eulengebirge verbindet, hat (1890) |
8.379 | Henne-Am Rhyn | "Boten aus dem Riesengebirge" in Hirschberg, trat dann in die Redaktion der "Neuen Züricher Zeitung" | und ist seit 1883 wieder Staatsarchivar in St. Gallen. Er schrieb: | |
10.1042 | Korrespondenzblatt zum zehnten Ba | Außerdem hat er früher | "Beobachtungen auf Reisen durch das Riesengebirge" geschrieben und die achte Bearbeitung des großen Linnéschen Werkes "Genera plantarum" | (Wien 1791) |
13.342 | Preußen | Die Regenmenge beträgt im jährlichen Durchschnitt 50-60 cm auf dem Norddeutschen Landrücken und in Posen | 70-90 an der Nordseeküste und noch mehr auf den Gebirgen | (im Riesengebirgebis 116, auf dem Oberharz bis 167 cm) |
14.626 | Schreiberhau | Regierungsbezirk Liegnitz | Kreis Hirschberg, sehr zerstreut am Zacken und zwischen Iser- und Riesengebirgegelegen, 545 m ü. M., hat eine evangelische und eine neue kath. Kirche, schöne Villen, ein Rettungshaus für verwahrloste Kinder mit Idiotenanstalt, Glas- und Holzstofffabrikation, Glasmalerei und | (1885) |
15 Quellen wurden gefunden.