Riedgras
,
Pflanzengattung, s. Carex.
Riedgras
4 Wörter, 37 Zeichen
Riedgras,
Pflanzengattung, s. Carex.
L. (Riedgras, Segge), Gattung aus der Familie der Cyperaceen, enthält mehr als 400 Arten ausdauernder, grasartiger Kräuter, die meist den kalten und gemäßigten Zonen angehören. Sie sind bald von dicht rasenförmigem Wuchs, bald mit kurz oder lang kriechenden, oft sehr verästelten oder Ausläufer treibenden Rhizomen. Die knotenlosen, markigen blühenden Halme sind aufrecht, mehr oder minder dreikantig, abwärts an den Kanten meist von kleinen Zähnen rauh, selbst schneidend wie auch die schmalen, lang zugespitzten Blätter.
Die Blüten sind getrennten Geschlechts, stehen zusammen, gemischt, in einer Ähre oder in Ährchen [* 3] gesondert oder in besondern Ähren. Die Frucht ist eine Schließfrucht, deren Same nicht wie bei den Gräsern mit der Fruchthülle verwachsen ist. Die Riedgräser wachsen überall auf morastigen, sogen. sauren Wiesen und geben für die Tiere meist ungenießbares (saures) Gras. Einige mit kriechenden Wurzeln versehene Arten dienen zur Befestigung sandigen und sumpfigen Bodens, wie besonders Carex arenaria L. (Sandriedgras, Sandsegge, rote Quecke, deutsche Sassaparille), mit über fußhohem Halm und mit kriechendem, sich weithin verbreitendem Wurzelstock, der 3-5 cm auseinander liegende, nur wenig verdickte, spärlich bewurzelte Knoten zeigt, woran trockne, häutige Blattscheiden und haardünne Wurzelfasern sitzen, wächst ¶
hauptsächlich aus den Dünen der Nord- und Ostsee, in England, Finnland, Island, [* 5] dann auch in trocknem Sand bis in das Innere Norddeutschlands. Der graugelbliche Wurzelstock war als Rhizoma (Radix) Caricis offizinell. Er riecht frisch schwach gewürzhaft, ist getrocknet geruchlos, schmeckt schwach süßlich-bitterlich und enthält neben Harz und ätherischem Öl viel Stärkemehl. Er wurde durch Gleditsch als blutreinigendes, diuretisches Mittel eingeführt, wird jetzt aber nur noch wenig benutzt. Carex brizoides L. (Alpengras, Seegras, Waldhaar, Rasch), ein in Süd- und Südwestdeutschland stellenweise sehr häufig vorkommendes Riedgras mit dünnem, ästigem, kriechendem, einzelne Halme treibendem Wurzelstock, wird als Polstermaterial so stark benutzt, daß in einzelnen Waldungen des Rheinthals das Einkommen aus dieser Nebennutzung den Ertrag aus der Holzproduktion übersteigt. Dort findet sich das Gras in den Mittel- und Niederwaldungen auf feuchtem, humösem, kräftigem Boden und bei mäßiger Beschattung massenhaft und wird durch Ausrupfen (in Oberösterreich durch Mähen) gewonnen. Man trocknet es an sonnigen Orten, dreht es mit einfachen Maschinen in Seile und bringt es in dieser Form in den Handel. In geringerer Menge benutzt man das Alpengras auch zu Flechtarbeiten, wie Tragbändern, Schuhen, Matten etc.
Inhaltlicher Zusammenhang zu Artikeln, die im Schlüssel (Band 99) unter der gleichen Rubrik aufgeführt sind, maximal 200.
Zum Artikel 'Carex' auf Seite 3.806 wurden 80 verwandte Einträge gefunden in total 4 Kontexten:
Alpengras *, s. Carex
Carex
Riedgras, s. Carex
Segge, s. Carex
Riedgras, s. Carex.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
46.278 | URI | Androsace glacialis | Juncus trifidus, Carex curvula, Allosurus crispus und das seltenere Asplenium germanicum | (Bristen) |
44.457 | SANKT GOTTHARD | Carex pauciflora | C. curvula, C. incurva, C. foetida, C. lagopina, C. brunescens, C. nigra, C. magellanica, C. capillaris | (und vielleicht auch C. microstyla) |
53.937 | Carex | L. | Ried- oder Rietgras, Segge, Pflanzengattung aus der Familie der Cyperaceen | (s. d.) |
46.762 | ZÜRICH | Cystopteris montana | Carex Firma, Kernera saxatilis, Saxifraga Aizoon, Potentilla caulescens, Coronilla vaginalis, Viola biflora | (feuchte Felsen) |
42.79 | FAIN | Polemonium ræticum | Senecio abrotanifolius, Saussurea alpina, Phyteuma humile, Sempervivum Wulfeni, Orchis nigra v. rosea, Carex incurva und zahlreiche Hieracien | (Habichtskräuter) |
15.436 | Sumpfpflanzen | Phragmites communis | Glyceria spectabilis und fluitans, Phalaris arundinacea, Scirpus lacustris, viele Arten Riedgräser | (Carex), Eriophorum, Typha, Sparganium, Alisma plantago, Sagittaria sagittaefolia, Acorus Calamus, Iris Pseudacorus, Hippuris vulgaris, Rumex hydrolapathum, Nasturtium palustre, N. amphibium, Cicuta virosa, Sium, Oenanthe, Epilobium palustre, E. pubescens, Lythrum salicaria, Caltha palustris, |
46.545 | WALLIS | Saxifraga bulbifera von Gueuroz bis Sitten | Dracocephalum austriacum um Dorénaz, Riddes und Versan ob Ardon, Lychnis coronaria in Fully, Vicia pisiformis in Fully und Écône, Peucedanum venetum in Dorénaz und Ravoire, Carex depauperata und Trifolium subterraneum in Fully | (einzige Standorte der Schweiz), Geranium nodosum in Orsières. |
44.418 | SANKT GALLEN | Carex lagopina | C. irrigua und C. frigida, Draba frigida u. D. Johannis, Juncus Jacquini, Linum alpinum, Luzula lutea, Trifolium alpinum, Saxifraga aspera und S. bryoides. Im Oberlande fehlen | (ausser den nur für Churfirsten, Alvier und Säntis charakteristischen Arten): Arabis pumila, Crepis montana, Erinus alpinus, Orobus luteus, Pedicularis Oederi, Senecio aurantiacus. |
42.91 | FAULHORNGRUPPE | Cerinthe alpina | Erinus alpinus, Tozzia alpina, Pedicularis tuberosa, Primula integrifolia, Rumex scutatus und R. arifolius, Empetrum nigrum, Scheuchzeria palustris, Triglochin palustris, Potamogeton pectinatus | (Sägisthalsee), die zwei ziemlich seltenen Orchideen Corallorhiza innata und Malaxis monophylla, Allium Victorialis, ferner eine Reihe von Seggenarten, wie Carex microstyla, C. canescens, C. alerrima, C. atrata, C. sparsiflora, C. capillaris, C. frigida, C. Firma, und endlich noch einige Gramineen |
9 Quellen wurden gefunden.