Rickert
,
Heinrich,
Abgeordneter, geb. 1833 zu
Danzig,
[* 2] widmete sich dem journalistischen
Beruf, wurde erst Mitarbeiter,
dann
Redakteur und
Besitzer der liberalen
»Danziger
Zeitung« und unbesoldeter
Stadtrat in
Danzig. 1870 ward er daselbst in das
Abgeordnetenhaus, 1874 auch in den
Reichstag gewählt und schloß sich in beiden Versammlungen, denen
er noch jetzt angehört, der nationalliberalen
Partei an. Durch eifriges
Studium der Finanzverhältnisse sowie thätigen
Anteil
an den
Verhandlungen über den
Staatshaushalt in der
Kommission und im
Plenum erlangte er bald eine große
Autorität in allen
Finanzfragen und vermittelte
in der Landtagssession 1878-79 die Verständigung mit dem
Staatsministerium
über die eventuelle Steuererleichterung in
Preußen.
[* 3] Nach Einführung der neuen
Provinzialverfassung ward er 1876 zum
Landesdirektor
der
Provinz
Preußen erwählt, legte jedoch nach der
Teilung der
Provinz 1878 sein
Amt nieder. 1880 trat er aus der nationalliberalen
Partei aus und schloß sich der liberalen Vereinigung
(Sezessionisten) an. Seit deren
Fusion mit der
Fortschrittspartei
(1884) ist Rickert
einer der
Führer der deutschen freisinnigen
Partei.