Ricinus
L., Pflanzengattung aus der Familie der Euphorbiaceen
[* 2] (s. d.)
mit nur einer Art, der Ricinus
pflanze, Ricinus
communis
L. (s.
Tafel:
Tricoccen,
[* 1]
Fig. 3), die wahrscheinlich in
Afrika
[* 3] einheimisch
ist, durch langjährige Kultur noch durch die wärmern Gegenden der ganzen Erde verbreitet wurde. Es
ist ein baumartiges Gewächs, das in
Deutschland
[* 4] nur einjährig vorkommt und hier wegen seines raschen Wachstums Wunderbaum
genannt wird. Er hat einen graudustigen
Stamm und große schildförmige
Blätter mit zwei roten
Drüsen oben am
Blattstiel, und
ist getrennten Geschlechts.
Ungewöhnlich sind die zahlreichen, verästelten Staubgefäße [* 5] der männlichen Blüte. [* 6] Die dreiknospige, weichstachlige Frucht enthält drei blaugraue, braun marmorierte Samen, [* 7] Brech- oder Purgierkörner. Sie enthalten ein heftig purgierendes Öl (s. Ricinusöl). In den Gärten ist eine der stattlichsten Dekorationspflanzen für Blattpflanzengruppen und den Gartenrasen, muß aber im Warmbeete erzogen und darf erst dann ausgepflanzt werden, wenn keine Fröste mehr zu fürchten sind.
Für diesen Zweck eignen sich am besten die Kulturformen: Ricinus
borbonienses Hort. arboreus, sehr hoch werdend,
Ricinus
Gibsoni Hort. von niedrigem Wuchs mit dunkelroten, metallisch glänzenden
Blättern, und Ricinus
sanguienus Hort. mit braunen
Blattstielen und dunkelroten
Früchten, sowie die neu eingeführte Ricinus
zanzibariensis Hort., von gedrungenem
Wuchs und sehr großen, schön geformten
Blättern. Sprachforschende
Botaniker haben dargethan, daß der Kürbis
[* 8] vor
Jonas'
Hütte
(Jonas 4, 6), den ein
Wurm
[* 9] stach, daß er verdorrte, dieser Wunderbaum (kikajon) gewesen, der in der That gegen Verletzungen
sehr empfindlich ist.