Ricĭmer,
röm. Heerführer, der väterlicherseits aus suevischem Königsgeschlechte in Spanien [* 2] und mütterlicherseits von dem westgot. Könige Wallia abstammte, unter Actius geschult war und längere Zeit als «Königsmacher» das Weströmische Reich beherrschte. Nacheinander erhob und stürzte er Flavius Anitus (454-456), Majorianus (457-461), Libius Sevcrus (461), der 465 starb. Da-
nach regierte
eine Zeit lang selbst als Patricius, bis 467 die Vandalengefahr zu einem Bündnisse beider röm.
Reiche und zur Einsetzung des Procopius Anthemius zwang. Dieser neue
Kaiser vermählte seine Tochter an
Ricimer
, bald entwickelte sich aber zwischen Schwiegervater und Schwiegersohn eine offene Feindschaft, die mit der
Erstürmung und Plünderung
Roms durch Ricimer
und der Ermordung des Anthemius endigte (11. Juli 472). Ricimer
erhob nun Olybrius, der
aber, wie auch Ricimer
selbst, noch im Herbst des Jahres an der
Pest starb.