Richtung
,
bei der
Aufstellung und
Bewegung einer Truppenabteilung die für diese maßgebende Linie. Ein Truppenkörper
ist in sich gerichtet, wenn seine Front eine gerade Linie bildet und die hintern
Glieder,
[* 2] in der
Kolonne die hintern
Abteilungen,
sich auf die vordern decken. Die Richtung
kann auf einen der Flügel oder auf die Mitte genommen
werden. Um bei besondern Gelegenheiten eine genaue Richtung
herbeizuführen, wird zunächst die Richtungslinie durch einzelne
als Points vorgetretene Leute (meist Offiziere oder
Unteroffiziere) genau bezeichnet, worauf die
Abteilung «in die Richtung
slinie
einrückt» und nach den Points «die Richtung
aufnimmt».
Bei Feuerwaffen ist Richtung
die der Entfernung und
Lage des Ziels entsprechende
Stellung der Seelenachse des
Rohrs. Man unterscheidet hier
Höhen- und Seitenrichtung;
durch erstere erstrebt man die gehörige Schußweite und Gestaltung
der Flugbahn, durch letztere wird die seitliche
Lage der Geschoßbahn zum Ziel geregelt. Zum Nehmen der
Höhen- und Seitenrichtung
findet sich an den meisten
Geschützrohren der
Aufsatz (s. d.) und das
Korn, an den Gewehren Visier und
Korn. Als
Mittel zum
Bestimmen der Höhenrichtung
dient bei
Geschützen außerdem der Libellenquadrant (s. d.), bei den neuern
Einrichtungen
auch der Richtbogen
[* 3] (s. d.), für die Seitenrichtung
das Richtlot.
Die Lafetten haben zu diesem Zwecke Richtmaschinen; die Seitenrichtung
zu bestimmen dient bei der Rahmenlafette
der
Rahmen, bei der Belagerungslafette die Richtvorrichtung
, bei Feldlafetten der Richtbaum.