Ribes
L., Gattung aus der Familie der Saxifragaceen, wehrlose oder stachlige Sträucher mit wechselständigen (zerstreuten oder an blühenden Kurztrieben gebüschelten), einfachen, handförmig eingeschnittenen oder gelappten Blättern, in Trauben stehenden Blüten und oblonger oder kugeliger, vom vertrockneten Kelche gekrönter, sehr pulpöser Beere. Etwa 60 Arten in den gemäßigten Klimaten der nördlichen Erdhälfte und den Andes Südamerikas. Die Gattung zerfällt in mehrere Untergattungen:
1) Grossularia Mill. (Stachelbeerstrauch, s. d.);
2) Ribes
Mill.
(Johannisbeerstrauch, s. d.);
3) Berisia
Spach
(Alpenstrauch), mit meist büschelförmig gestellten, kleinen Blättern, oft verkürzten Blütenzweigen, meist
einzeln stehenden Blütenähren und diözischen, bisweilen auch polygamischen
Blüten. Ribes
alpinum L. (gemeiner
Alpenstrauch),
in
Europa
[* 2] und
Sibirien, 1-2 m hoch, mit grauweißlichen, unbewehrten
Zweigen, tief drei- bis fünflappigen,
eingeschnitten gekerbten, zerstreut behaarten Blättern, oft zweihäusigen, grünlichen
Blüten und roten, faden
Früchten;
wird als Zierstrauch kultiviert und gedeiht vortrefflich unter
Druck im
Schatten.
[* 3]
4) Botryocarpum
Rich. (Ahlbeersträucher), mit meist büschelförmig gestellten Blättern ohne
Stacheln, glockenförmigen
Blüten
und schwarzen
Beeren. Ribes
nigrum L. (echter Ahlbeerstrauch,
Gichtbeere schwarze Johannisbeere,
Wanzenbeere),
dem
Johannisbeerstrauch ähnlich, 1-2 m hoch, mit gelben
Drüsen auf der Unterseite der drei- bis fünflappigen, doppelt gesägten,
gerieben ziemlich stark riechenden
Blätter, grünlichen, weichhaarigem drüsig punktierten
Blüten mit zurückgeschlagenen,
rötlichen
Abschnitten und aromatisch schmeckenden stark riechenden
Beeren, wächst in Nordosteuropa und Nordasien, war im 16. Jahrh.
in
Deutschland
[* 4] bekannt und wurde, wie noch jetzt, von Landleuten gegen
Gicht benutzt. In
England kultiviert
man mehrere
Varietäten als beliebtes
Obst und zur Bereitung von allerlei
Getränken.
5) Calobotrya Spach (Schöntraube), ohne Stacheln, mit oft büschelförmigen Blättern, meist nicht verlängerten Blütenzweigen und einzelnen, seitenständigen Blütenähren und präsentiertellerförmigem Kelch.
Ribes
sanguineum
Pursh,
1-3 m hoher
Strauch mit drei- bis fünflappigen, kerbig gezahnten, unterseits graufilzigen Blättern, lockern, drüsig behaarten
Trauben, purpurroten, riechenden
Blüten und blauschwarzen
Beeren, in
Kalifornien,
Mexiko,
[* 5] wird seit 1826 als einer unsrer schönsten
Ziersträucher kultiviert. Ebenso schön, aber von kräftigerm Wuchs und weniger empfindlich ist Ribes
Gordonianum
Lem., ein
Bastard von Ribes
sanguineum und Ribes aureum.
6) Symphocalyx Berland (Goldtraube), mit meist büschelförmig gestellten Blättern, verkürzten Blütenzweigen mit endständiger Traube und präsentiertellerförmigem Kelch.
Ribes
aureum
Pursh (echte
Goldtraube), mit dreispaltig gelappten, unbehaarten Blättern,
aufrechten, abstehenden
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Blütentrauben, goldgelben, wohlriechenden Blüten mit kurzen, gezähnelten, vorn dunkelpurpurnen Kronenblättern und schwarzen Beeren, wächst in den mittlern Staaten Nordamerikas, wird seit 1812 als Zierstrauch bei uns kultiviert und hochstämmig als Unterlage für Stachel- und Johannisbeeren benutzt.