Riau
(Riouw,
Rhiau, auch
Bintang genannt), unter niederländ.
Oberhoheit stehende Inselgruppe zwischen der Südspitze
der
Halbinsel
Malakka und der
Nordküste von
Sumatra, bildet mit den
Lingga-, Karimon-,
Tambilan-,
Anambas- und Natunainseln die
Residentschaft »Riau
mit
Zubehör«. Die genannten Inselgruppen umfassen zusammen 44,898 qkm (825,4 QM.)
mit (1885) 94,905 Einw., wovon 166
Europäer und 21,184
Chinesen. Hauptprodukte für den
Handel sind
Pfeffer und
Gambir; von einzelnen
Inseln (Senkep und Karimon) kommt
Zinn.
Die Bewohner der Linggainseln beschäftigen sich mit
Trepang- und Agar-Agarfischerei. Der Hauptmarkt für diese
Produkte
ist
Singapur.
[* 2] Früher gehörten diese
Inseln zum malaiischen
Königreich
Malakka, nach dessen Besitznahme durch die Portugiesen
sie in den
Besitz des
Sultans von
Bintang-Dschobor kamen, der seinen Sitz nach der Hauptinsel
Bintang verlegte und hier die Stadt
Riau
gründete. Infolge der von hier aus betriebenen
Seeräuberei mit den Niederländern in
Krieg verwickelt,
ward der
Sultan den letztern lehnspflichtig.
Der Vertrag von 1820 bestimmte die Teilung der Einkünfte zwischen den Niederländern und dem Fürsten; 1823 erfolgte die Abtretung der Insel Bintang, und 1830 verpflichtete er sich, die Regierung des Reichs einem Reichsverweser als Radscha Muda zu übertragen, der immer aus den bugginesischen Fürsten gewählt werden muß. Die Oberaufsichtsbehörde der Niederländer ist der in Tauschung Pinang wohnende Resident. Die Einkünfte aus den Inseln sind zu rund 400,000 Mk. veranschlagt.