Rhus
L.
(Essigbaum,
Sumach),
Gattung aus der
Familie der
Anakardiaceen,
Bäume und
Sträucher mit scharfem, oft giftigem
Saft, einfachen, ein- bis dreizähligen oder unpaarig gefiederten Blättern, kleinen, zwitterigen oder polygamischen
Blüten, meist in großen, gipfel- oder seitenständigen, rispigen
Trauben, und ziemlich trockner
Steinfrucht. Rhus
coriaria L.
(Gerbersumach, echter
Essigbaum, s. Tafel
»Gerbmaterialien
[* 2] etc.«),
ein kleiner
Baum in den Mittelmeerländern, bei uns strichförmig,
mit fünf- bis siebenjochig gefiederten, zottig behaarten Blättern, grob gezahnten, elliptischen Blättchen, grünlichen,
unscheinbaren
Blüten in dichten
Rispen am Ende der
Zweige und roten
Steinfrüchten, wird als Zierstrauch
angepflanzt und auch der
Blätter halber kultiviert, welche eins der wichtigsten Materialien zum
Gerben und
Schwarzfärben,
den
Sumach
(Schmack), liefern. Die
Früchte benutzt man im
Orient, um
Essig sauer zu machen, und als
Gewürz an
Speisen. Rhus
cotinus
L. (Perückensumach,
Rujastrauch, Gelbholzsumach), ein buschiger
Strauch mit rundlich spitzen, ganzrandigen
Blättern und grünlichweißen
Blüten in großen
Rispen am Ende der
Zweige, welche aber zum großen Teil unfruchtbar sind und
abfallen, worauf die mit langen
Haaren besetzten Stiele sich verlängern, ist in Südeuropa und dem
Orient heimisch, wird aber
bei uns vielfach als Zierstrauch kultiviert; er liefert das
Fisettholz und ebenfalls
Sumach. Rhus
toxicodendron
L.
(Giftsumach,
Giftbaum,
Gifteiche), ein kletternder, aufrechter oder auf dem
Boden liegender
Strauch mit langgestielten, dreizähligen
Blättern, eiförmigen, zugespitzten, am
Grund keilig verschmälerten Blättchen, von denen das mittelste lang gestielt ist,
blattwinkelständigen, weißen
Blüten und weißen
Früchten, stammt aus
Nordamerika,
[* 3] wird bei uns als Zierstrauch
kultiviert, findet sich zum Teil auch verwildert und ist sehr giftig. Verschiedene
Personen werden aber in sehr ungleichem
Grade durch das
Gift affiziert; bei manchen (besonders blonden) erzeugt schon die Berührung oder das
Abbrechen eines
Zweigs
Schwellung und
Entzündung der
Hände,
Arme, selbst des ganzen
Körpers und der
Milchsaft
Blasen, schwer heilende
¶
mehr
Geschwüre, selbst Lähmung der Glieder,
[* 5] während andre keinen Schaden leiden. Früher wurden die Blätter medizinisch benutzt.
Einige japanische Arten haben technische Bedeutung; so enthält Rhus
vernix L. (Rhus
vernicifera Dec., Firnissumach, Firnisbaum),
ein Strauch mit gefiederten Blättern, violettem Blattstiel und grünlichweißen Früchten, einen weißen, an der Luft bald
schwarz werdenden Saft, woraus der schöne und dauerhafte japanische Firnis bereitet wird, und Rhus
succedanea
L., ein kleiner Baum oder Strauch, ebenfalls mit gefiederten Blättern, liefert das japanische Wachs.
Rhus
semialata Murr., ein
Baum mit fünf- bis siebenjochig gefiederten Blättern, eiförmigen, zugespitzten, gesägten, unterseits weichhaarigen
Blättchen, in Nordindien, China,
[* 6] Japan, liefert die durch den Stich einer Blattlaus (Aphis chinensis Doubl.)
an den Blattstielen und Blättern entstehenden chinesischen Galläpfel.