Rhodankalium
(Schwefelcyankalium, Kaliumrhodanat, Kaliumsulfocyanat, frz. sulfocyanate de potasse, lat. Kalium rhodanatum oder sulfocyanicum), ein in der Chemie öfter gebrauchtes käufliches Salz, besteht aus Cyan, Kalium und Schwefel und wird durch Schmelzen und gelindes Glühen eines Gemenges von gelbem Blutlaugensalz und Schwefelblumen erhalten, indem man die Masse nachgehends mit Weingeist auskocht und die vom Rückstande getrennte Lösung zur Kristallisation abdunstet.
Das Salz bildet lange farblose Nadeln, aus wässeriger Lösung kristallisiert es Prismen, die dem gewöhnlichen Salpeter sehr ähnlich sehen und ebenso kühlend schmeckend wie dieser, aber giftig wirken. Die Kristalle sind feucht und zerfließen an der Luft. Lösungen von Eisenoxydsalzen färbt R. sogleich dunkel blutrot und sein spezieller Gebrauch ist eben zur Entdeckung solcher Salze in Flüssigkeiten; es ist so empfindlich, daß es Eisenoxyd noch in einer 1600000 fachen Verdünnung durch einen roten Schein anzeigt. Das Kilo reines Salz kostet je nach dem Grade der Reinheit 4-6 Mk. Man benutzt es auch wie das Rhodanammonium zur Bereitung von künstlichem Senföl und in der Kattundruckerei als Beize. - Zollfrei.