Rhizomórpha
Roth (Wurzelpilz, Rindenfaser), Gattung in den ältern Pilzsystemen, bezeichnet nur eine meist steril auftretende Myceliumform verschiedener Pilze, [* 2] nämlich meist große, wurzelähnliche, gewöhnlich reichverzweigte und anastomosierende, aus einer glatten, dunkeln Rinde und einem hellen Mark bestehende Stränge, welche fast stets an altem Holz [* 3] unterirdisch und überhaupt an Orten, die dem Licht [* 4] und der freien Luft entzogen sind, wachsen. Es sind barte, holzartige, perennierende Bildungen, die aus vielen fest verwachsenen Hyphen zusammengesetzt sind und durch Wachstum an ihrer Spitze sich verjüngen. Von einigen ist sicher beobachtet, wie sie in der Nähe von Licht und Luft in andre Myceliumformen und in die Fruchtträger gewisser Hymenomyceten übergehen, daher man sie nur für eine durch die Verhältnisse des Vorkommens bedingte und an der Fruktifikation gehinderte Form des Myceliums solcher Pilze ansehen darf.
Rhizomórpha
fragilis
Roth z. B. ist ein Mycelzustand von
Agaricus melleus L.,
dem Erzeuger des
Erdkrebses (s. d.).
Ihre beiden
Formen, Rhizomórpha
subterranea, welche stielrunde, bis 3,5
mm dicke, ästige, auch an
faulem
Holz der Brunnenröhren,
Brücken
[* 5] und
Bergwerke häufige, und Rhizomórpha
subcorticalis, welche bänder- und
flächenförmige, 2-20
cm breite, zwischen
Rinde und
Holz der
Bäume verlaufende
Stränge bildet, gehen ineinander über. Die
jugendlichen Teile phosphoreszieren.