Rheostāt
(griech.),
Apparat, welcher dazu dient, in den Schließungskreis eines galvanischen
Stroms
Widerstände
von bekannter
Größe nach Belieben einzuschalten, ohne den
Strom zu unterbrechen.
Wheatstones Rheostat
(Fig. 1 u. 2) besteht aus
einer horizontal liegenden und um ihre
Achse drehbaren Steinwalze mit eingeschnittener Schraubenlinie, in welcher ein Metalldraht
verläuft. Das Ende desselben geht in die Steinwalze bis zu deren nicht durchlaufender Metallachse.
Auf einem Metallstab
a b, der horizontal neben der
Walze liegt, befindet sich ein Messingröllchen r, dessen
mit einer Rinne versehener
Rand gegen den Schraubendraht der
Walze drückt. Dreht man die
Walze mittels der
Kurbel
[* 2] h, so wird
das Röllchen, den Schraubenwindungen folgend, auf dem Metallstab verschoben, so daß
der durch die Klemmschraube
s eintretende
Strom von der
Achse der Steinwalze aus die Drahtwindungen bis zum Röllchen durchlaufen muß, um von hier durch
den Metallstab, dessen
Widerstand ebenso wie derjenige der
Achse unmerklich ist, zur Klemmschraube t zurückzukehren. Die Anzahl
der vom
Strom durchlaufenen Windungen wird an einer auf dem
Stab ab
[* 3] angebrachten
Teilung abgelesen, Unterabteilungen
einer Windung mittels des Zeigers l an dem in 100 gleiche Teile geteilten
Umfang der
Walze. Der Stöpselrheostat
von
Siemens
[* 1]
(Fig. 3) besteht aus einer zwischen zwei Brettern aufgestellten
Reihe von Drahtspiralen, deren
Widerstände 1, 2, 3, ...
Einheiten
betragen.
Über jeder
Spirale befindet sich eine dicke Messingplatte
a, b, c, ...; die erste a ist mit der Klemmschraube
k, die letzte d mit der Klemmschraube k' leitend verbunden. Das eine Drahtende jeder
Spirale ist an die darüber befindliche,
das andre an die nächstfolgende Messingplatte gelötet. An ihren gegenüberstehenden Seiten haben die
Platten halbkreisförmige
Ausschnitte, in welche messingene Stöpsel s eingesetzt werden können. Sind überall die Stöpsel eingesetzt,
so geht der
Strom von k nach k' ohne merklichen
Widerstand durch die dicken Metallplatten, ohne eine
Spirale zu durchlaufen.
Zieht man aber einen oder mehrere Stöpsel aus, so geht der
Strom durch die zugehörigen
Spiralen und erleidet
den ihnen entsprechenden
Widerstand. Die Rheostate
werden gebraucht zur Regulierung der Stromstärke, bei der Bestimmung von
Leitungswiderständen, elektromotorischen
Kräften etc.; s.
Ohmsches Gesetz.
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1 u. 2.
Wheatstones Rheostat.
Fig. 1 Seitenansicht.
Fig. 2 Vorderansicht.
Fig. 3. Stöpselrheostat
nach
Siemens.]