Rheinwaldhorn
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 3398 m. Heisst auch etwa Piz Valrhein, Adulahorn, Pizzo del Cadabbi oder Lentahorn. Höchster und zentralster Gipfel der Adulagruppe; steht auf der bündnerisch-tessinischen Grenze und erscheint von allen Seiten als ein prächtiger, stolzer Berg, meist als eine schöne Pyramide, obwohl der Scheitel nicht durch eine Spitze, sondern durch eine nordsüdlich verlaufende, etwas höckerige First gebildet wird. An die beiden Breitseiten lehnen sich der Brescianagletscher im W. und der Rheinwaldfirn im O., an die nördl. Schmalseite der prächtig gestufte und weithingezogene Lentagletscher. Im S. wird der Berg durch eine mächtige Gneiswand quer abgeschnitten und gewährt hier den wildesten Anblick. Der aussichtsreiche Gipfel wird ziemlich häufig besucht und ist auf den verschiedensten Routen erreichbar, am leichtesten aber von O., d. h. aus dem Rheinwaldthal. Die Zapporthütte des S. A. C. (über dem Rheinursprung, 3 starke Stunden von ¶
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Hinterrhein) erleichtert die Besteigung dieses Gipfels und seiner Nachbarn rings um den Rheinwaldfirn. Von da erreicht man
den Gipfel über den Paradiesgletscher und die Lentalücke in 3 Stunden. Diesen Weg hat schon 1789 Placidus a Spescha, der erste
Besteiger des Rheinwaldhorns
, eingeschlagen. Seither ist dies die gebräuchlichste Route geworden. Eine
zweite Hauptroute führt von N. her über den Lentagletscher und die Lentalücke, eine dritte von W. aus dem Val Carasina und
über den Brescianagletscher, eine vierte von S. aus dem Val Malvaglia und über das Vogeljoch. Dazu kommen noch verschiedene
andere, seltener benutzte Routen.