Rhapsodie
(griech.), das von einem Rapsoden vorgetragene Gedicht,
besonders ein einzelner
Abschnitt eines alten
Epos (daher rhapsodisch s. v. w. bruchstückartig, abgerissen). In der modernen
Poesie heißt eine
Gattung der ekstatischen
Lyrik (s. d.), welche nicht, wie die
Hymne (s. d.), einer religiösen, aber auch
nicht, wie der
Dithyrambos (s. d.), einer durch bloßen Weinrausch, sondern einer durch
einen andern sinnlichen
Rausch (z. B. die
Liebe) hervorgerufenen
Begeisterung entspringt (z. B.
Schillers
»Rhapsodie
der
Leidenschaft«). In der
modernen
Komposition versteht man unter Rhapsodie
meist Instrumentalphantasien, die aus Volksmelodien
zusammengesetzt sind, z. B. ungarische, spanische, norwegische Rhapsodie
(Liszt,
Lalo etc.).
Brahms nannte, abweichend vom
Gebrauch,
ein Chorwerk (Op. 53,
»Fragment aus
Goethes Harzreise«) sowie auch einige balladenartige Klavierstücke
Rhapsodien.