Reybaud
(spr. räboh), Marie Roch Louis, franz. Schriftsteller, geb. zu Marseille, [* 2] bereiste nach Vollendung seiner Studien den Orient und ließ sich 1829 in Paris [* 3] nieder, wo er für radikale Journale schrieb und die Leitung der »Histoire scientifique et militaire de l'expédition française en Égypte« (1830-36, 10 Bde.) übernahm. Später wandte er sich sozialen Studien zu, als deren Früchte besonders zwei voneinander sehr verschiedene Werke zu nennen sind: die von der Akademie gekrönten »Études sur les réformateurs ou socialistes modernes« (1840-43, 2 Bde.; 7. Aufl. 1864) und der originelle Roman »Jérôme Paturot à la recherche d'une position sociale« (1843 u. öfter),
der seinen
Namen sofort populär
machte und später in der
Schrift
»Jérôme Paturot
à la recherche de la meilleure des républiques« (1848
u. öfter, 4 Bde.) ein (minder
erfolgreiches) Seitenstück erhielt.
Andre
Romane von Reybaud
übergehen wir. An der
Politik persönlichen
Anteil nehmend, saß er 1846 und 1849 im
Gesetzgebenden
Körper, wo er erst mit der
Linken, nach der
Februarrevolution aber mit der
Rechten stimmte, und ward
von der Versammlung nach
Algerien
[* 4] geschickt, um die dortigen
Ackerbaukolonien
zu inspizieren. Nach dem
Staatsstreich zog er
sich von der
Öffentlichkeit zurück. Seit 1850 Mitglied der
Akademie, starb er in
Paris. Von seinen
Schriften sind
noch zu erwähnen:
»Marines et voyages« (1854);
»Scènes de la vie moderne« (1855);
»L'industrie en Europe« (1856);
»Études sur le régime des manufactures« (1859; neue Serien: »La laine«, 1867; »Le [* 5] fer et la houille«, 1874) etc.