Ressel
,
Joseph, Techniker, geb. 1793 zu Chrudim in Böhmen, [* 2] studierte 1812-14 zu Wien, [* 3] dann Forstwissenschaft zu Mariabrunn, wurde 1817 Revierförster in Krain [* 4] und seitdem mehrfach versetzt, bis er endlich zur Disposition gestellt wurde. 1848 trug er wesentlich zur Rettung des nicht in Venedig [* 5] befindlichen Teils der österreichischen Flotte bei und trat als Marinesubintendant und nachher als Marineforstintendant wieder in Dienst. Er starb Vielfach mit Erfindungen aller Art beschäftigt, hatte er schon 1812 eine Zeichnung entworfen, wie man Schiffe [* 6] mittels der archimedischen Schraube fortbewegen könne.
In den
Jahren 1826 und 1829, wo er in
Triest
[* 7] angestellt war, gelang es ihm auch durch Unterstützung andrer, ein
Schraubenschiff mit einer sechspferdigen
Dampfmaschine
[* 8] herzustellen (s.
Dampfschiff,
[* 9] S. 487); indes mißglückte die Probefahrt
durch einen zufälligen Umstand, und einer Wiederholung derseben ^[richtig: derselben] legte die
Polizei Hindernisse in den
Weg.
Schon vor 1829 hatte Ressel
sich bemüht, seine
Erfindung in
Frankreich zu verkaufen, und man hat nachzuweisen gesucht, daß
alle spätern französischen und englischen
Konstruktionen direkt oder mittelbar auf Ressels
Erfindung fußten. In
Wien ward
ihm 1863 ein Denkmal errichtet.
Vgl.
Reitlinger,
Joseph Ressel
(Wien 1863).