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Bestandteile aller Gewebe, [* 3] die in serösen und an- dern Behältern sür vorübergehende Zwecke abge- sonderten Flüssigkeiten (z. B. Gelentschmiere), end- lich aber auch alle Krankheitsprodutte, z. V. aus- getretenes Blut oder Blutserum, angesammelter Eiter u. s. w. In die geschlossenen Blutgefäße treten Flüssigkeiten, dem Blutdrücke entgegen, nur unter dem Einflüsse osmotischer Störungen. (S. Diffu- sion und Osmose.) [* 4] In die an ihren Enden offenen Saugadern (Lymphgesäße) werden die Körperflüssig- keiten dagegen durch den Druck der aus den Blut- gefäßen nachströmenden Flüssigkeit gepreßt, oder sie werden eingesaugt vermöge der auf den ganzen Körper wirkenden Ätembewegungen oder mittels besonderer Pumpvorrichtungen, wie z. V. der Zotten in der Darmschleimhaut.
Die Resorption durch die Lymphgefäße kann daher nicht stattfinden, wenn ihre Öffnungen verschlossen sind, wie 3. B. bei den Ent- zündungen der serösen Höhlen. In den Darmzotten icheint das Protoplasma der Epithelien, das mit den Lymphoidzellen der Zotten in direkter Verbin- dung steht, durch seine Eigenbewegung sich der Fett- körnchen zu bemächtigen und diese zunächst aktiv in sich hineinzuziehen, um sie sodann dem centralen Lymphgefäß der Zotte zuzuführen. Am schnellsten und vollkommensten erfolgt die Resorption im Magendarmkanal, in dem nicht bloß eine gewisse Menge der eingeführten Nahrungsstosfe, sondern auch ein guter Teil der Verdauungssekrete (Schleim, Speichel, Magensast, Galle, Darmsast), nachdem sie ihre Funktionen verrichtet haben, resor- biert wird. (S. Verdauung.) Viel weniger voll- kommen ist das Resorptionsvermögen der äußern Haut, [* 5] die nur nach Entsernung der überbaut (z. B. mittels eines Vlasenpflasters) Flüssigkeiten in er- heblicherer Menge aufzunehmen vermag', eine fehr intensive Resorptionssähigkeit besitzt dagegen das unter der Haut gelegene Unterhautzell- und Fett- gewebe, ein Umstand, der bei der sog. subkutanen Injektion [* 6] (s. d.) vielfach mit großem Vorteil benutzt wird.
Die Aufsaugung und Entfernung krankhafter Flüssigkeiten aus den Geweben und serösen Höhlen des Körpers, die eine der wichtigsten Aufgaben der Therapie darstellt, wird durch die resorbieren- den Mittel begünstigt (s. U680rl)6utia). Reforptionsfieber, s. Wunde. Resorptionsicterus, s. Gelbsucht. Resp., Abkürzung für Respektive (s. d.). Itssp., auf Dissertationen Abkürzung für Ko 8p0uä6N3 (Respondcnt, s. Respondieren); ferner auch Abkürzung für r^z^onäö^tui-, es ist (darauf) zu antworten.
NSSpsotus p2.ronts1a.s (lat.), das Verhält- nis der Achtung, in welchem eine Perfon zu den Geschwistern der Eltern und Voreltern steht. Der Ausdruck wurde vorzugsweise angewendet, um zu rechtfertigen, daß der Neffe die Tante nicht hei- raten dürfe. Seit dem Neichsgesetz vom gilt aber dieses Verwandtschaftsverhältnis nicht mehr als Hindernis der Eheschließung. Das Preuß. Allg. Lanor. II, 1, §. 8, das Sachs. Bür- gerl. Gesetzb. §. 1609 (ausgedehnt auf die weitern Vorfahren und Oheim und Nichte), sowie eine er- hebliche Anzahl der ältern Rechte sahen dieses Ehe- hindernis als ein solches an, von dem Dispensation erteilt werden durfte.
Respökt (lat.), Achtung, Ehrfurcht;
leerer Rand bei Kupferstichen;
respektabel, achtungswert;
respektieren, achten, anerkennen
(einen Wechsel). Respektive (nculat., meist abgekürzt: resp.), be- ziebungsweise. Respekttage,
Refpiro, Resp ittage, Ehren- tage, Gnadentage, Diskretionstage, Lauf- tage, die Frist, während der nach dem
Verfall- tage
eines Wechsels der
Acceptant nicht zu zahlen brauchte, der Wechselinhaber nicht protestieren oder klagen durfte oder nicht
zu protestieren brauchte. Respirator
bestanden früher nach Gewohnheit oder Gesetz an vielen inländischen
und ausländischen
Handels- plätzen, bald zu Gunsten des Wechselinhabers, bald zu Gunsten des
Acceptanten.
Ihre Zahl betrug
regelmäßig 2 bis 12, stieg aber auch bis zu 30. Die Deutsche
[* 7] und die Österr. Wechselordnung (Art. 33) hat die Respirator
im
Inlande beseitigt (ebenso das franz.
Recht, anders die Engl. Wechselordnung).
Bei im
Auslande zahlbaren Wechseln hat der Inhaber die am
Zahlungsorte geltenden Respirator
zu beachten und kann sich darauf berufen.
Die Bestimmung der
Deutschen und Österr. Wechselordnung (Art. 41), daß der Wechselinhaber am Verfalltage des Wechsels, wenn
er ein Werktag (Protesttag), und den beiden folgenden Werktagen protestieren kann, enthält Respirator
im
weitern
Sinne für den Wechselinhaber, insofern er erst am letzten
Tage zu protestieren braucht, aber nicht für den Bezogenen,
Acceptanten, der kein
Recht darauf hat, daß mit dem
Protest bis zum letzten
Tage gewartet werde.
Anderer Natur sind die Kassiertage (s. d.). Nos pertinontes (lat.), Pertinenzicn (s. d.). Respiration (lat.), s. Atmung. Respirationsapparat, [* 8] ein zuphysiol. Zwecken konstruierter Apparat, durch den die Menge der Zu- fuhr des Sauerstoffs und der Abgabe der Kohlen- säure und des Wasserdampfes aus dem tierischen, bez. menschlichen Körper bestimmt werden kann. Man kennt zwei, einen von Regnault und Reiset und einen von Pettenkofer erfundenen, von denen der letztere der vorzüglichere ist. Er besteht aus einem großen Kasten aus Eisenblech, in dem der Mensch oder das Tier während der Versuchsdauer verweilt.
Der Kasten ist mit Fenstern und Thüren versehen und hat außerdem Offnungen für den Ein- und Austritt der Luft. Die Luft aus demfelben wird durch ein Pumpwerk ausgesogen, das durch eine Dampfmaschine [* 9] in Thätigkeit gesetzt ist. Man mißt die aus dem Kasten strömende Luft, ermittelt die Bestandteile der eintretenden sowie der ausströ- menden Luft und kann dann leicht finden, wieviel Sauerstoff von der Versuchsperson verbraucht und wieviel Kohlensäure und Wasser von ihr geliefert worden sind.
Nur mit Hilfe des Pettenkoferschen Respirator
konnten jene zahlreichen exakten
Ernährungs- versuche am
Menschen
angestellt werden, auf denen die modernen
Lehren
[* 10] von der
Ernährung des
Tier- und Menschenkörpers beruhen. (S.
Ernährung.)
In der vergleichenden
Anatomie werden wohl auch die
Atmungsorgane oder Luftwege (s.
Atmung) der
Tiere
(Kehlkopf,
[* 11] Luftröhre, Kiemen,
Tracheen)
[* 12] als Respirator
bezeichnet. Respirationsfrequenz, die Häufigkeit der Atemzüge,
f.
Atmung (Bd. 2, S. 49 d). Respirationsorgane, Refpirations-
wege, Luftwege, soviel wie
Atmungsorgane, s.
Atmung^ Respirator
(vom lat. rsLpii'I.i'e, Atemholen), ein zuerst von dem engl.
Arzt Iul. Ieffray 1842 angegebenes
Instrument, das vor dem geöffneten Munde zur gleichmäßigen Erwärmung der
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