Resewitz
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Friedrich Gabriel, Schulmann, geb. (1729?) zu Berlin, [* 2] studierte 1747-50 in Halle, [* 3] war dann Reiseprediger des Fürsten von Anhalt-Zerbst, mit dem er unter anderm ein Jahr lang in Paris [* 4] weilte, lebte hierauf zu Berlin in Verkehr mit Mendelssohn, Nicolai u. a. und ward 1757 Pastor zu Quedlinburg, [* 5] von wo er in gleicher Eigenschaft 1767 nach Kopenhagen [* 6] übersiedelte. Nachdem er dort 1771 eine königliche Realschule eingerichtet hatte, gab er 1773 heraus: »Die Erziehung des Bürgers zum Gebrauch des gesunden Verstandes und zur gemeinnützigen Geschäftigkeit«, eine Schrift, die gewaltiges Aufsehen erregte und ihrem Verfasser die Berufung zum Abt von Klosterberge (1774) und Generalsuperintendenten von Magdeburg [* 7] einbrachte.
In der
Verwaltung des
Klosters und der Leitung seiner berühmten
Schule war Resewitz
nicht so glücklich, wie
man erwartet hatte. Nach mancherlei Streitigkeiten mußte er 1797 von der Leitung der
Schule und des
Seminars ganz zurücktreten
und sich die
Anstellung des Hilfsabtes Schewe gefallen lassen. Er starb Außer der genannten
Schrift, die öfters
aufgelegt wurde, gab Resewitz
unter anderm heraus die Vierteljahrschrift
»Vorschläge,
Gedanken und
Wünsche zur
Verbesserung der öffentlichen
Erziehung« (Magdeb. 1777-85, 5 Bde.; 2. Aufl.
1798).
Vgl. Kawerau,
Friedrich
Gabriel Resewitz
(»Magdeb. Geschichtsblätter«,
1880);
Holstein, Geschichte der ehemaligen Schule zu Kloster Berge (in »Neue Jahrbücher für Philologie etc.« 1886, Bd. 32, 2. Abt.).