Reserve
Reservefonds - Residie

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Seite 13.742.(franz.), allgemein s. v. w. das Vorbehaltene, dann aber auch s. v. w. Zurückhaltung, z. B. ¶
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eine Nachricht mit aller Reserve
mitteilen. In taktischem Sinn bezeichnet man mit Reserve
die rückwärts zur Verfügung des Höchstkommandierenden
für die Wechselfälle des Kampfes zur Unterstützung der kämpfenden Truppen sowie zur Ausführung oder Abwehr des letzten
Entscheidungsstoßes bereit gehaltenen Truppen. Es gilt heute als Grundsatz, die Truppen in Marschkolonne auf
das Gefechtsfeld zu führen und erst nach Erkennen der Sachlage eine dieser angemessene Reserve
abzuscheiden.
Verstand - Versteigeru
![Bild 66.297: Verstand - Versteigerung [unkorrigiert] Bild 66.297: Verstand - Versteigerung [unkorrigiert]](/meyers/thumb/66/66_0297.jpeg)
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Verstärkung.
Wie groß dieselbe sein muß, richtet sich nach den Umständen, in der Schlacht bei Gravelotte waren es das 2., 3. und 10. preußische
Armeekorps. Spezialreserven
werden beim Gefecht um Örtlichkeiten als Rückhalt für die Verteidigung bereit
gehalten. Spezialgeschützreserven
dienen in den Forts von Festungen zum Armieren der Anschlußbatterien, während die Generalgeschützreserve
der Festung
[* 4] zur Besetzung der Zwischenbatterien dient (s. Festungskrieg, S. 190 f.). Unter strategischer Reserve
versteht man Truppenkorps,
welche noch außerhalb des Bereichs der Operationen zur Verstärkung
[* 5] der Armeen auf dem einen oder andern
Kriegsschauplatz bereit gestellt werden. Reserve
divisionen, aus Landwehrtruppen aller Waffen
[* 6] formiert, dienen zur Besetzung
der Etappenlinien und zu Belagerungen, um eine Schwächung der eigentlichen Operationsarmee durch Abgeben für solche Nebenzwecke
zu vermeiden. Über die Bedeutung der in der Heeresergänzung und bei Ableistung der Dienstpflicht s. Ersatzwesen. - In der
Forsttechnik heißen Reserven
Deckungsmittel für unvorhergesehene Ertragsausfälle durch Waldunfälle
oder Überschätzung gegenüber den Ansätzen des Forstabschätzungswerks.
Reserven
werden eingerichtet unter anderm durch Ausschluß einer Waldfläche von der Forsteinrichtung (stehende Reserven
),
durch Erhöhung der Umtriebszeit über die an sich zweckmäßige Zeit, durch ansteigende Regulierung der periodischen Erträge,
durch niedrige Schätzung, durch Ausschluß gewisser Bestände, z. B. der im Verjüngungsbetrieb
liegenden Bestände, von der Ermittelung des Abnutzungssatzes (s. d.), auch Einsparungen
gegen den Abnutzungssatz. Seit Einführung der Taxationsrevisionen sind die Reserven
bei der Forsteinrichtung außer Gebrauch
gekommen.