Rescht
(Räscht), Hauptstadt der pers.
Provinz
Gilan, unfern der Südwestküste des
Kaspischen
Meers,
an einem Mündungsarm des Sefid-Rud, hat einen großen
Bazar und lebhafte Seidenmanufakturen und ist der Hauptstapelplatz
Persiens für
Seide,
[* 3] die früher hier auch in größter
Menge erzeugt wurde. Da jedoch seit 1863 die Raupenkrankheit wiederholt
großen
Schaden gethan, hat man sich neuerdings mehr auf den Anbau von
Reis und
Tabak
[* 4] geworfen. Rescht
hatte
früher 60,000, dagegen jetzt (mit den Vorstädten) nur 40,000 Einw. und hat viel von seiner
frühern
Blüte
[* 5] verloren. Als Hafenplatz dient
Enzeli, ein armseliges Dorf von 200
Häusern.
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Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Rescht
,
Hauptstadt der pers. Provinz Gilan, westlich vom Delta
[* 6] und Hauptarm des Sefid-rud oder Kisil-Usen und unweit
südlich vom Golf von Enseli des Kaspischen Meers gelegen, ist einer der blühendsten Industrie- und Handelsorte Persiens und
zählt 40000 E. Der Hafenplatz ist der am westl. Eingang zum Golf gelegene
kleine Ort Enseli (Enzeli) mit 1500 E.; doch müssen größere Dampfer auf schutzloser Reede löschen. Rescht
hat gepflasterte Straßen,
eine Wasserleitung,
[* 7] Karawanseraien, Bazare und ist Hauptstapelplatz Persiens für Seide, die hier auch erzeugt, sowie auf ungefähr 2000 Webstühlen
zu Shawls verarbeitet wird. Außerdem ist der Fischfang auf Störe bedeutend. Ausgeführt werden Seide,
Seidenstickerei, Stör, Kaviar, Reis, Buchsbaum- und Walnußholz, eingeführt Zucker,
[* 8] Glas- und Thonwaren,
[* 9] Kattune, Mehl,
[* 10] Gewürze
und Wollwaren, engl. und franz. Tuche. Seit Fertigstellung der transkaukas. Bahn hat sich der russ.-pers. Handel noch mehr nach
Rescht
gezogen, da dasselbe leidliche Verbindung über den Elburs mit Teheran hat.