Requiem
(lat.), in der römisch-kath.
Kirche die musikalische
Seelen- und
Totenmesse
(Missa pro defunctis), die ihren
Namen von den Anfangsworten: »Requiem
aeternam dona eis« (»die
ewige
Ruhe gib ihnen«) erhalten hat. Das Requiem
wird entweder am
Tag des Begräbnisses oder am Jahrestag des
Todes oder am
Tag aller
Seelen (2. Nov.) administriert. Es fehlt ihm das
Gloria in excelsis der gewöhnlichen
Messe, an dessen
Stelle
nach dem
Dominus vobiscum und einer
Oratio pro defunctis die
Sequenz: »Dies irae, dies illa« gesungen wird. Auch das
Credo fällt
weg, und es folgt sogleich das
Offertorium, dann die
Praefatio,
Sanctus,
Osanna,
Benedictus; das
Agnus Dei
schließt mit den
Worten:
»Dona eis requiem
aeternam« und die
Messe mit
»Requiescat in pace«. Hiermit endigt der Altardienst,
und der
Priester tritt nun an den
Katafalk oder die
Tumba und spricht das
»Libera nos, Domine«, das
Vaterunser und eine
Absolution.
Bei seitlichen
Seelenmessen werden die einzelnen
Sätze von dem Singchor mit
Orchester oder mit der
Orgel
begleitet oder auch in einer kunstvollen
Figuralmusik ausgeführt. Ausgezeichnete
Kompositionen des Requiem
lieferten
Palestrina,
Asola und O. Pitoni, nach ihnen
Mozart und
Cherubini, in neuester Zeit
Berlioz,
Schumann (Requiem
sur
Mignon),
Lachner,
Brahms,
Kiel
[* 3] und
Verdi.