Reproduktion
(lat.), Wiedererzeugung, besonders die fortwährende Wiedererzeugung der
durch fortwährenden
Verbrauch verloren gegangenen Körpersubstanz,
welche auf Kosten der genossenen Nahrung und der geatmeten
Lust geschieht. Die Reproduktion
findet indes im allgemeinen nur so statt, daß sich neue
Substanz zu den bereits bestehenden Geweben hinzufüqt, sich anbildet, nicht aber so, daß ein gänzlich zu
Grunde gegangener
Körperteil neu gebildet wird. So reproduziert sich, wenigstens beim
Menschen und den höhern
Tieren, ein zerstörter
Knochen,
[* 2] ein ausgeschnittener
Muskel oder
Nerv nur dann, wenn der
Verlust ein geringer ist; ist er bedeutend, so
tritt an die
Stelle des verloren gegangenen Körperteils das vorzugsweise aus
Bindegewebe gebildete Narbengewebe. (S. Narbe.)
Über die Neubildung verlorener Körperteile s. Regeneration.
In den graphischen Künsten ist Reproduktion
die
Vervielfältigung irgend eines Originals durch eine
Presse.
[* 3] (S. Graphische
[* 4] Künste.)
Von besonderer Wichtigkeit sind neuerdings die photomechanischen
Vervielfältigungs- oder Reprodukti
onsverfahren (s.
Photographie,
S. 117). Die Reproduktion
gedruckter Werke, früher durch
Photolithographie und
Phototypie in kostspieliger oder im Änastatischen Druck
(s. d.) in ungenügender
Weise erzielt, wird jetzt in großer
Vollkommenheit in der Kunstreprodukti
onsanstalt von
Karl
Reinecke
Nachfolger in
Berlin
[* 5] bewirkt, und zwar durch Übertragung auf lithogr.
Stein vermittelst eines eigenartigen
Umdruckverfahrens; selbst die ältesten Drucke werden daselbst in getreuer Nachbildung und beliebiger Anzahl geliefert, ohne
daß das Original dabei merklich leidet.
Über Reproduktion
in der
Psychologie s.
Gedächtnis.