Renntiermoos
,
Renntierflechte, s. Cladonia. [* 2]
Renntiermoos
4 Wörter, 44 Zeichen
Renntiermoos,
Renntierflechte, s. Cladonia. [* 2]
Hoffm. (Säulchenflechte, Korallenmoos, Knopfflechte, Becherflechte, Becher-, Geweihstuppe), Gattung der Strauchflechten, mit schuppig-blattartigem, bisweilen auch nur krustig-körnigem Thallus, aus welchem die sogen. Träger [* 4] (Podetien) entspringen. Dies sind hohle, spitz endende Stiele, die sich zuweilen wiederholt zerteilen und zierliche, strauchartige Formen bilden; bisweilen verbreitert sich der Stiel nach oben in einen weiten, regelmäßigen Becher, [* 5] von dessen Rand nicht selten neue Stiele sich erheben, welche ebenfalls nach oben hin becherartig werden. Auf den Enden der Podetien sitzen die knopfförmigen, braunen oder roten Apothecien. Die zahlreichen Arten wachsen meist gesellig, rasenartig auf der Erde und zwischen Moos in trocknen Wäldern, auf Heiden und Hügeln und sind fast alle, je nach dem Standort, äußerst veränderlich.
Cladonia pyxidata Hoffm. (Becherflechte, Bechermoos), mit eingeschnittenen oder gelappten Thallusblättchen, kreiselförmigem, in einen Becher übergehendem Stiel und braunen Apothecien, findet sich häufig in Büschen und Wäldern und wurde früher als Feuerkraut, Fiebermoos arzneilich benutzt; ebenso Cladonia coccifera Hoffm. (Scharlachmoos, Kochenilleflechte, Büchsenmoos, Feuerkraut), mit ¶
unregelmäßig becherförmigen, sich aus dem sehr abändernden, kleinblätterigen, rundlappigen Laub über 2,6 cm hoch erhebenden, graugrünlichen Trägern, die am Rand oft wiederum mit Bechern und mit großen, scharlachroten, kopfförmigen Apothecien versehen sind, auf Hügeln und in Wäldern durch ganz Deutschland [* 7] gemein.
Cladonia rangiferina Hoffm. (Renntiermoos
, Renntierflechte, Astflechte,
s. Abbildung), mit unbedeutendem, krustenförmigem Thallus und zahlreichen blaßgrünen, 2,6-16 cm hohen,
strauchförmigen Podetien, welche wiederholt dreigabeligästig sind, und deren unfruchtbare Endäste übergebogen, deren
fruchttragende aufrecht sind und braune Apothecien tragen, sehr gemein in trocknen Nadelwäldern und auf der Erde große Rasen
bildend, ist in Lappland Hauptnahrung der Renntiere während des Winters und wird auch bei uns in strengen
Wintern von den Hirschen aufgesucht. In Skandinavien verarbeitet man sie auf Spiritus.
[* 8]
^[Abb.: Cladonia rangiferina (Renntiermoos
).]