Rekonvaleszénz
(neulat.), derjenige Zustand, welcher zwischen
der eigentlichen
Krankheit und der vollständigen
Genesung liegt. Die
Periode der ist ohne bestimmte
Grenzen
[* 3] und nach verschiedenen
Krankheiten von sehr verschiedener Dauer. In der hat sich das Wohlbefinden leidlich wiederhergestellt, aber es besteht
noch eine mehr oder weniger große
Schwäche und
Empfindlichkeit gegen äußere Einflüsse. Am ausgeprägtesten
finden sich die
Erscheinungen der Rekonvaleszénz
nach schweren fieberhaften
Krankheiten.
Das Allgemeinbefinden des
Patienten (Rekonvales
zenten) ist besser, seine
Stimmung ist gehoben; die tierischen
Triebe erwachen;
vor allem beschäftigt ihn die Sorge um Stillung des
Appetits, welcher sich wieder eingestellt hat und seine
Erklärung in
dem erhöhten Nahrungsbedürfnis findet. Daneben zeigen sich fast immer die
Erscheinungen der
Blutarmut:
Blässe der
Haut,
[* 4] besonders der
Lippen und des
Zahnfleisches, ein gewisser
Grad von Mattigkeit,
Neigung zu
Schwindel etc. Die Herzbewegungen
sind in der
Ruhe von geringerer Frequenz, werden aber durch die kleinste Anstrengung sehr gesteigert.
Die Blutverteilung ist bisweilen abnorm, Blässe und Rötung des Gesichts wechseln schnell. Die Atmung ist frei, wird aber auch bei leichten Bewegungen schon vermehrt. Die Haut ist gleichmäßig warm, aber zum Schwitzen und Kaltwerden geneigt; besonders werden die Füße leicht kalt. Die Farbe der Haut ist bleich, mitunter schuppt sich die Epidermis [* 5] auch ohne vorausgegangene Hautausschläge ab. Die Haare [* 6] fallen aus, besonders nach Typhus, Pocken, schweren Kindbettfiebern, wachsen jedoch später wieder nach.
Die Denkfähigkeit ist vermindert, die
Sinne sind empfindlich; nach kurzem
Lesen oder andern, auch geringen Anstrengungen tritt
Kopfschmerz und leichte Anwandlung zu
Ohnmachten ein. Der
Schlaf ist im allgemeinen gut und reichlich jedoch durch
an sich geringe Einflüsse leicht zu stören. Die
Muskeln
[* 7] sind schwach und zittern nach geringen Anstrengungen. Die Dauer der
Rekonvaleszénz
richtet sich in der
Regel nach der Dauer und der
Schwere der vorangegangenen
Krankheit; oft ist sie kurz, dagegen nach schweren,
namentlich mit starker
Konsumtion des
Körpers verbundenen,
Krankheiten, z. B.
Typhus, vergehen
Wochen und
Monate, ehe das
Individuum, auch nach
Ablauf
[* 8] der eigentlichen
Krankheit, wieder auf den frühern
Stand der
Ernährung, der
Muskel-
und Nervenkräftigkeit kommt.