einjährig, mit 1-1,5 m hohem
Halm, 30-35
cm langen, dunkelgrünen, am
Rand rauhen Blättern, zusammengezogener und zuletzt
einseitig überhängender
Rispe, wird in zahlreichen
Varietäten als Getreidepflanze bis 46° nördl.
Br.
kultiviert. Als
Sumpfpflanze verlangt er große
Feuchtigkeit des
Bodens und außerdem eine Sommertemperatur von 29° C. Man
baut ihn daher nur in niedrigen, feuchten, leicht unter
Wasser zu setzenden Gegenden, gibt dem
Boden eine wenig tiefe Bearbeitung
und teilt ihn in viereckige
Beete von 15-20 m Seitenlänge, welche durch 60
cm hohe
Dämme voneinander getrennt
sind. Auf die vorbereiteten
Beete leitet man
Wasser, und nachdem dies eine gewisse Zeit gestanden hat, säet man (in
Piemont
im April) den vorher stark eingequellten Reis, welcher alsbald in den Schlamm einsinkt und nach 14
Tagen
hervorkommt.
In demMaß, wie der Reis wächst, läßt man auch das
Wasser steigen, um die biegsamen
Halme zu
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mehr
schützen; im Juni wird, nachdem das Wasser abgelassen, gejätet; dann läßt man von neuem Wasser bis zur Höhe der Pflanzen
eintreten, köpft diese im Juli, stützt sie zur Zeit der Ausbildung des Samens im August, wenn sie nur zur Hälfte unter Wasser
stehen, und erntet etwa Ende September. Man säet gegen 60 kg Samen
[* 7] auf 1 Hektar und erntet durchschnittlich 3000 kg,
entsprechend 1500 kg geschältem Handelsreis. In Südcarolina unterwirft man den Boden, wenn er durch Unkraut oder abgefallenen
Reis unrein geworden ist, ein Jahr lang trockner Behandlung.
Man säet Hafer
[* 8] und erntet diesen mit dem freiwilligen Reis, steckt dann Setzlinge von Bataten und behandelt
die Zwischenräume mit Hacke und Pflug.
[* 9] Nach solcher Behandlung fällt die nächste Reisernte oft doppelt ergiebig aus. In
Asien
[* 10] baut man vielfach auch eine Varietät, den Bergreis (OryzamontanaLour.), welcher auf trocknem Boden gedeiht, kürzerer
Vegetationszeit bedarf und nur bei größerer Trockenheit Bewässerung verlangt. Die Bemühungen um Einführung
dieser Varietät in Europa,
[* 11] durch welche die ungesunden Kulturen des Sumpfreises vermieden werden sollten, haben bisher keinen
Erfolg gehabt.
Der erhaltene rohe Reis (Paddy) wird auf Reismühlen enthülst (geschält). Je nachdem man ostindischen
oder amerikanischen Reis zu enthülsen hat, verwendet man Klopfwerke (Hammerwerke), Pochwerke (Stempelwerke) oder Mühlsteine
[* 22] als Schälgänge. Der geschälte Reis (Braß, Bray) wird schließlich auf Poliermaschinen poliert. Letztere bestehen entweder
aus einem einfachen Bürstenapparat oder aus einem um die Vertikalachse drehbaren Kegel mit unbeweglichem Mantel, wobei der
Kegel mit Schaffell, der Mantel aber mit Drahtnetz ausgeschlagen ist. Um dem geschälten eine blendend weiße
Farbe zu geben, bläut man ihn wohl auch auf der Poliermaschine mit Indigolösung. Bei Arakanreis rechnet man nach der Bearbeitung
gewöhnlich 53 ⅓ Proz. Ganzreis, 26 ⅔ Proz. Bruchreis und 20 Proz.
Abfall. Von allen Getreidearten enthält am wenigsten eiweißartige Stoffe, dagegen ist er am reichsten
an Stärkemehl. Reis enthält im Mittel 7,81 Proz. eiweißartige Körper, 0,69 Proz. Fett, 76,40 Proz. Stärkemehl und Dextrin, 0,78
Proz. Holzfaser, 1,09 Proz. Asche, 13,23 Proz. Wasser.
Die beim Schälen abfallende Kleie, welche als Reisfuttermehl in den Handel gebracht und als Viehfutter
benutzt wird, enthält im Durchschnitt 10,89 Proz. Eiweiß, 9,89 Proz. Fett, 11,09 Proz. Rohfaser, 47,58 Proz. stickstofffreie
Extraktivstoffe, 10,61 Proz. mineralische Stoffe, 9,91 Proz. Wasser. Beim Reis findet also in noch höherm Grad als beim Weizen eine
ungleiche Verteilung der einzelnen Bestandteile statt, die Eiweißstoffe sind vorzugsweise in den äußern
Schichten abgelagert und werden beim Schälen zum größern Teil in die Kleie übergeführt.
Von den verschiedenen Handelssorten gilt der Carolinareis, unter welchem Namen alle im SüdenNordamerikas gebaute Frucht geht,
ein langes, eckiges, mattweißes oder durchscheinendes Korn, als die vorzüglichste. Der Bengalreis, welcher in größter
Menge
produziert und in Indien sehr geschätzt wird, ist grob von Korn, rötlich, aber großkörnig und wohlschmeckend, schwer
zu enthülsen;
der Patnareis, die andre Hauptsorte Ostindiens, ist kleinkörnig, langgestreckt und dünn, sehr weiß;
der
Rangunreis, aus Britisch-Birma oder Pegu, ist eine gute Mittelsorte, der Arakanreis sehr wohlfeil;
auch Siam liefert
viel Reis. Die größten Ausfuhrplätze des indischen Reises sind: Rangun,
[* 23] Akyab, Bassein, Maulmain und Kalkutta.
[* 24] Der Javareis ist
meist von guter Qualität, im Korn etwas kleiner und weißer als Carolinareis und nächst diesem am teuersten. Unter Tafelreis
verstand man sonst besten Javareis, jetzt aber auch vielfach andre gute Sorten. Der italienische hat dicke,
rundliche, weiße Körner. Außerdem gelangen nach England levantiner, ägyptischer, brasilischer, westindischer Reis von Mauritius,
Südafrika
[* 25] und Britisch-Guayana. - Der Reis dient ganz besonders im Orient und in Asien als mehr oder weniger ausschließliches
Nahrungsmittel.
[* 26]
Die in kochendem Wasser erweichten Körner sind, fast ohne alle Zuthat, als Pilaw im ganzen Orient ein Hauptteil
aller Mahlzeiten, ebenso mit Fischen, Hühnern etc., mit Gewürzen vermischt, als Curry ein Lieblingsgericht in ganz Ostasien;
aus gemahlenem Reis werden in Indien die verschiedensten Speisen, auch Brot,
[* 27] bereitet. Reismehl dient auch als Zusatz zu Schokolade,
zu Waschpulvern und als Stärkesurrogat. Bei uns ist Reisgrieß gebräuchlicher. Sehr viel Reis wird
in der Bierbrauerei
[* 28] und zur Gewinnung von Stärkemehl benutzt. In Ostindien
[* 29] dient auch zur Darstellung von Arrak, und dort wie
auch in der Türkei, in China,
[* 30] Japan und Westindien werden noch andre alkoholische Getränke aus Reis bereitet. Bei uns war Reis noch
vor 30 Jahren eine Luxusware; seitdem aber hat er sich mehr und mehr den Volksnahrungsmitteln zugesellt, und der Konsum ist
kolossal gestiegen. Stengel
[* 31] und Stroh benutzt man zu Geflechten und in der Papierfabrikation.
[* 32]
Das Vaterland des Reises ist unbekannt, man fand ihn nie in wildem Zustand; seit etwa 5000 Jahren wird
er in China kultiviert und seit den ältesten Zeiten auch in Indien und auf den Sundainseln. Der Sanskritname des Reises war
vrihi, welches in den iranischen Sprachen zu brizi wurde, und aus dieser altpersischen Form machten die Griechen oryza, welch
letzteres Wort der bei allen neueuropäischen Völkern vorhandenen Benennung zu Grunde liegt. Im Abendland
wurde der Reis wohl erst durch die FeldzügeAlexanders d. Gr. genauer bekannt, als er bereits am obern Oxus und in den untern
Euphrat- und Tigrisländern kultiviert wurde.
Schon damals wurde er in derselben Zubereitung genossen wie noch heute überall im Orient. Seit der Gründung des
ägyptisch-griechischen Reichs tritt der Reis als Handelsware auf; die Ärzte benutzten ihn zu einem schleimigen Getränk, aber
als Speise diente er zur Zeit des Horaz noch nicht. Erst die Araber versuchten, den Reisbau im Nildelta und mit großem Glück
in Spanien einzuführen, wo die kunstvoll bewässerten Felder reiche Ernten lieferten. Um 1530 baute man
auch in Italien
[* 33] Reis, und so groß war der Gewinn, daß die neuen Reisfelder sich von dem Mündungsland der Alpenflüsse bis
in die Romagna, nach Piemont etc. ausdehnten. Die dadurch geschaffenen ausgedehnten Sumpfflächen erzeugten aber
Fieber und Malaria, und nun begannen die Regierungen, den Reisbau durch Verbote mehr und mehr einzuschränken,
und bis in die Gegenwart sind Verordnungen in Kraft
[* 34] geblieben, durch welche die Anlage und der Betrieb
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von Reisfeldern geregelt wird. Nach Amerika kam der Reisbau erst 1701; durch ein Schiff
[* 36] aus Madagaskar
[* 37] gelangte eine kleine
Quantität Saatreis nach Carolina, und bald darauf erhielt man auch Reis aus Ostindien. 1724 wurden bereits 18,000 Faß
[* 38] ausgeführt;
doch blieb auch später Mais und Weizen das Nahrungskorn der Bevölkerung,
[* 39] während in Asien der Reis fast
ausschließliches Nahrungsmittel ist. Überhaupt ist der Reis insofern die wichtigste aller Getreidearten, als er weitaus die
größte Zahl von Menschen ernährt. Man kann annehmen, daß über 750 Mill. Menschen in China, Japan, auf dem Malaiischen Archipel,
in Indien, Persien,
[* 40] Arabien, in der Türkei, in Nordafrika und Portugal mehr oder weniger ausschließlich
von Reis leben. Produktion, Verbrauch und Exportfähigkeit (in Tonnen) der wichtigsten Reisexportländer zeigt folgende Tabelle:
in der Türkei Titel verschiedener Würdenträger, z. B. des Kapitäns eines Handelsschiffs;
Reïs-Efendi, s. v. w. präsidierender Efendi, früher Titel des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten im osmanischen Reich.
Außer den auswärtigen Angelegenheiten im eigentlichen Sinn des Wortes gehörten auch die Regelung der
Verhältnisse der Rajah (s. d.) zu dessen Ressort. SultanMahmud II. schaffte diesen Titel ab. Der Reïs des HohenRats hat gleichen
Rang mit dem Großwesir, nimmt jedoch nur an den Beratungen teil; Reïs-Ulema, der älteste der Rechtsgelehrten,
ist dem Rang nach der zweite nach dem Scheich ul Islam.
(Rees, Einzahl: Real oder Reï), portugiesische und brasil. Rechnungseinheit, welche nur in höhern Stufen ausgemünzt
wird und zwar in Kupfer
[* 49] zu 3, 5, 10 und 20 in Silber zu 50, 100, 200 und 500 in Gold
[* 50] zu 1000, 2000, 5000 und
10,000 Reïs. Die letztere Goldmünze ist die neue portugiesische Krone. Der Wert eines Reï, aus den jetzigen portugiesischen
Silbermünzen berechnet, ergibt 0,45357 deutschen Pfennig. Das Milreis (s. d.) hat 1000 Reïs. In Brasilien werden seit 1832 gar
keine Kupfermünzen mehr geprägt; bis dahin gab es Kupferstücke zu 40 und 20 Reïs (Cobras, bez. Vintenes).
Silberstücke gibt es dort zu 500, 1000 und 2000
Reïs, Goldstücke zu 10,000 und 20,000 Reïs. Doch ist die
brasilische Valuta gegenwärtig weit niedriger als die portugiesische, und das Reï hat daselbst nur etwa die Hälfte vom Werte
des portugiesischen. So sind 10,000 portugiesische Reïs = 45,357, dagegen 10,000 brasilische
Reïs nur 22,928 Mk. wert.
OryzaL., engl. Rice-plant, frz. riz, holl.
rijst, ital. riso, einjährige Pflanze aus der Familie der Gräser, Gruppe Oryzeen, 1-1,5
m hoch. Kultiviert wird der gemeine R., O. sativaL., die Hauptbrotfrucht der Asiaten, welcher sich, wahrscheinlich von Ostindien
aus, weit verbreitet hat und jetzt in der ganzen subtropischen und gemäßigt warmen Zone angebaut wird, in Europa bis zu
45° n. Br. in den Mittelmeerländern, besonders in Norditalien und zwar auf sumpfigem Boden, bezw. überschwemmt gehaltenem,
eingedämmtem Lande.
Man baut mehrere Varietäten: Bergreis, O. montana Lour.,
auch auf mehr trocknem Boden, dann gemeinen R., frühreifen R., unbegrannten R. und klebrigen R. als Hauptsorten.
Im Handel unterscheidet man den R. hauptsächlich nach den Produktionsländern. Der Anbau gehört zu den sehr schwierigen,
da der R. nur im Sumpfboden gedeiht und in das Wasser eingesäet wird;
man braucht 60 kg Saatgut pro
ha;
die Reisfelder müssen ganz besonders angelegt sein und gut unterhalten werden;
nach der Saat bleibt das Wasser auf den
Feldern stehen oder wird sanft fließend gehalten;
sowie die Pflanzen über dem Wasserspiegel erscheinen, läßt man das
Wasser ab und den Boden fünf bis acht Tage lang abtrocknen, reinigt den R. von Unkraut, verpflanzt und
füllt Lücken aus, ein Verfahren, welches mehrmals wiederholt wird und zwar mit jedesmaligem Ab- und Zulassen von
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Wasser; erst drei bis vier Wochen vor der Ernte (Oktober) muß dieses ganz wegbleiben. Der R. ist eine ziemlich sichere Pflanze,
welche weniger als andre von Feinden zu leiden hat; am gefährlichsten sind die Reisquecke und ein oder mehrere Pilze, welche
die Reiskrankheiten, die in Italien als Brucione, Carolo und Bianchella unterschieden werden, veranlassen;
auch Vögel stellen dem R. außerordentlich stark nach.
Man erntet etwa 3000 kg geschälten R. oder 12-15 m. Ztr., welche 47-50%
geschälte, brillierte Ware (enthülst, gereinigt und poliert, mitunter auch mit Ultramarin gebläut), 12 bis 16% Bruchreis
und 35-40% Spelzen geben. Jetzt ist der Versand mit den Hülsen gebräuchlicher, da in Europa das Herstellen
der Marktware auf Hämmer- oder Stempelwerken besorgt wird. Der R. hat Blüten in aufrechter, zuletzt überhängender Rispe,
traubig angeordnete Äste und einblütige Ährchen, kleine, spitze, häutige, unbegrannte Hüllspelzen, doppelt so lange
Knöspchen, begrannt und unbegrannt, und weißen, schwarz durchscheinenden Samen, welcher sich durch
seinen hohen Stärkemehlgehalt auszeichnet (84-88%), bei nur geringem Gehalte an Eiweißstoffen. -
Geschälter R. hat 3-3,6% davon, 83-86% Stärkemehl, 0,5-1% Dextrïn und Zucker, 0,13-0,25% Fett, 5-7% Wasser und 0,35-0,85%
Asche. Die stickstoffhaltigen Substanzen, der Kleber, liegen meist nach der Schale zu und gehen größtenteils mit in die
Kleie, welche zur Fütterung sehr gesucht ist. Reisfuttermehl ist das Abfallprodukt bei dem Schälen
des Reises und ebenfalls eine gesuchte Handelsware; auch die geringwertigeren Reissorten verwendet man zur Fütterung. -
Die Verwendung des Reises ist sonst eine sehr mannigfache, im Haushalt und in der Technik, zur Stärke- und zur Bierbereitung,
ferner zu Arrak und ähnlichen Getränken, auch zu Chokolade und zu Backwerk. -
Guter R. muß gleich groß, ungebrochen, weiß, trocken, fest und frei von Staub und Sand sein, beim Kochen gut aufquellen
und nicht säuerlich schmecken. Grauer R. ist immer ordinäre Ware oder havariert. -
Der italienische R. hat derbe, runde, weiße Körner, der Bengalenreis große, etwas rötliche, grobe,
dickhülsige, der Patnareis kleine, langgestreckte, weiße, der Karolinareis (Amerika) lange, eckige, mattweiße und durchscheinende
Körner; Arrakanreis ist eine geringere, Rangunreis nur mittlere, Javareis eine gute Qualität, klein, weiß, nächst Karolinareis
im höchsten Preis, Tafelreis die beste Sorte davon.
Die Erzeugung von R. ist eine großartige; die Mehrzahl der Menschen lebt davon. Nach Europa kommen im
Durchschnitt über 50 Mill. Ztr., der Anbau selbst gibt hier noch ziemliche Quantitäten. Für
den Zollverein ergab die Einfuhr 1875 an ungeschältem R. 10000 Ztr., die Ausfuhr 290 Ztr.,
zum Preise von 10,5 Mk., geschälten R. 1300000 Ztr.
Einfuhr, 2280 Ztr. Ausfuhr, zum Preis von 13,4 Mk.; zur Stärkefabrikation gingen außerdem
noch 97800 Ztr. ein; seitdem ist die Einfuhr wesentlich gestiegen. Hausner gab für Italien,
Spanien und Österreich die Erzeugung zu 2,8 Mill. hl
an. Italien erbaut aber auf 233000 ha zu 42,19 hl etwa 9,8 Mill.,
Österreich nur noch 15000 hl, Spanien auf etwa 0,3 Mill, ha; Zentnergewicht nicht bekannt. Im Mühlengeschäft verkauft
man jetzt Karolina zu 80, Patna zu 60, Rangun, Tafelreis, zu 50, Arrakan zu 40 Pf. pro kg. -
In Indien sind Rangun, Akyab, Bessein, Mulmee und Kalkutta die Hauptausfuhrplätze, in Europa Amsterdam, London,
Hamburg, Bremen, Marseille, Triest die bedeutendsten Märkte für Reis. - Zoll: s. Tarif im Anh.
Nr. 25 s und 25 s Anm. Reisabfälle als Viehfutter, event.
nach Beimischung von 2% Kohlenstaub, zollfrei.
Das größte Exportland ist Britisch-Birma, von dessen in Kultur befindlicher Gesamtfläche 88% mit R. bestellt
sind. Die Reisausfuhr von dort nach England betrug im Jahre 1881 872968 t, nach dem übrigen Europa im
Jahre 1882 781000 t, 1881 738000 t, 1880 667000 t. In Birma gibt es 49 große Reisdampfmühlen (28 in Rangoon und je 7 in
Bassein, Moulmein und Akyab), von denen 20 weißen R., d. h. fertig zum Verbrauch,
nach Europa liefern, während die anderen nur „Cargo-Reis“ herstellen, der erst in Europa gereinigt wird und aus vier
Teilen geschältem R. und einem Teil ungeschältem R. (Paddy genannt) besteht. Im Lande selber wird ein der Ausfuhr gleichkommendes
Quantum verbraucht.
Obgleich London und Liverpool immer noch die beiden Haupthäfen für R. sind, so nimmt doch der Handel
der kontinentalen Häfen rascher zu als der englische, und während früher in London und Liverpool zwei Drittel des ganzen
Importes gemahlen wurden und nur ein Drittel auf die Häfen des Kontinents entfiel, mahlen heutzutage Bremer Mühlen mehr
R. als Londoner und Liverpooler. Der in den Mühlen entstehende Abfall wird an die Baumwollenfabriken,
Brauereien, Bäcker und Müller verkauft; in England schätzt man diesen Abfall auf 150000 t jährlich und 150000 Säcke Reismehl
sollen alljährlich dort beim Brotbacken Verwendung finden. - Zoll s. S. 457.
Mehrheitsbezeichnung für die portug. und brasil.
Geldrechnungseinheit. Die Einzahl heißt Real (nicht zu verwechseln mit dem span. Real, s. d.)
oder auch Reï. Der Real, ursprünglich in Kupfer ausgeprägt, wird in neuerer Zeit nur in Mehrfachen
gemünzt; 1000 Reïs heißen ein Milreïs. Gegenwärtig prägt Portugal in Kupfer nur noch Stücke zu 3, 5, 10 und 20 Reïs, Brasilien
in NickelStücke zu 50, 100, 200 Reïs, in Bronze
[* 55] Stücke zu 10 und 20 N. Über dieSilber- und Goldmünzen s.
Milreïs und Krone. (S. die Tabelle: Münzen
[* 56] und Münzsysteme, Bd. 12, S. 84.)
Philipp, Physiker, geb. zu Gelnhausen, erhielt seine Bildung im Hasselschen Institut zu Frankfurt a. M.
und trat 1850 in ein Farbengeschäft daselbst ein, setzte aber daneben seit 1853 seine mathemat. und naturwissenschaftlichen
Studien fort. Er wurde 1858 Lehrer am Garnierschen Institut in Friedrichsdorf bei Homburg;
daselbst konstruierte er 1860 das
erste, nach ihm
¶
mehr
benannte Telephon. Reis starb Sein Denkmal zu Gelnhausen wurde enthüllt.
(Camote), Reis, Zuckerrohr (auch ostindisches), Kakao, Kaffee, Baumwolle, Indigo, Roucou oder Arnotto (Bixa orellana), auch Gewürznelken (im französischen G.)