Reinhardsbrunn
,
herzogl.
Schloß bei
Waltershausen im Herzogtum Gotha,
[* 2] in einer der schönsten Gegenden
des
Thüringer
Waldes gelegen, mit herrlichen Parkanlagen, war ursprünglich eine von
Ludwig dem
Springer 1089 gestiftete Benediktinerabtei,
die nachher als Begräbnisstätte der
Landgrafen von
Thüringen diente. Im 13. Jahrh. wurde hier eine noch erhaltene
Biographie
des
Landgrafen
Ludwig des
Heiligen verfaßt, dagegen sind die sogen. »Reinhardsb
runner
Annalen« (hrsg. in den
»Thüring. Geschichtsquellen I«,
Jena
[* 3] 1854) nicht im
Kloster entstanden. Im
Bauernkrieg 1525 in
Asche gelegt, wurde das
Kloster säkularisiert und 1543 zu einem Jagdschloß eingerichtet.
Das jetzige Schloß wurde 1607 von der verwitweten Herzogin Dorothea Maria im gotischen Stil erbaut, 1827 vom Herzog Ernst I. stilvoll restauriert und später vom Herzog Ernst II. noch bedeutend verschönert und durch geschmackvolle Nebengebäude erweitert. Auch die alte Kirche mußte 1857 einem Neubau im romanischen Stil weichen. Unweit ist eine interessante Marienglashöhle.
Vgl.
Möller, Geschichte des
Klosters Reinhardsbrunn
(Gotha 1843);
O.
Posse, Die Reinhardsb
runner Geschichtsbücher (Leipz.
1872);
Wenck, Die Entstehung der Reinhardsb
runner Geschichtsbücher
(Halle
[* 4] 1878);
Naudé, Die
Fälschung
der ältesten Reinhardsb
runner
Urkunden (Berl. 1885).