Reinbot
von
Turn
(Dorne, Durne), mittelhochdeutscher Dichter aus der
Schule
Wolframs von
Eschenbach, ein
Bayer von
Geburt,
vermutlich nach dem
Schloß
Thurn in
Oberfranken zubenannt, verfaßte auf Veranlassung des
Herzogs
Otto des
Erlauchten von
Bayern
[* 2] (1231-53), wahrscheinlich nach französischer
Quelle,
[* 3] ein geistliches Rittergedicht vom heil.
Georg mit eingeflochtenen, schwungvollen
Gebeten, auch sonst nicht ohne anmutige
Stellen, aber durch die krasse Schilderung der Martern abstoßend.
Wir besitzen dasselbe in einer jüngern, dem
Niederdeutschen sich zuneigenden
Handschrift vom Jahr 1446, welche, früher im
Besitz
Mösers, von
v. d.
Hagen
[* 4] im 1.
Bande der »Gedichte des deutschen
Mittelalters« (Berl. 1808) herausgegeben wurde. Eine kritische
Ausgabe bereitet
Vetter vor.