Johannes Justus, Geograph, geb. 27. Jan. 1835 zu Raunheim a. M., studierte
in Gießen Mathematik und Naturwissenschaften, war 1858-1860 Lehrer am Gymnasium zu Reval und wurde, nachdem er Finnland und
Skandinavien bereist, zwei Jahre auf den Bermudas geweilt und von da aus die Oststaaten der Union wie auch Neubraunschweig und
Neuschottland besucht hatte, 1864 Lehrer an der Gewerbeschule, 1869 an der Musterschule in Frankfurt a. M. und zweimal Direktor
der Senckenbergschen naturwissenschaftlichen Gesellschaft daselbst. Er reiste 1872 mit K. v. Fritsch nach
den Kanarischen Inseln und ins Atlasgebiet und wurde 1873 von der preußischen Regierung nach Japan geschickt, um daselbst zwei
Jahre die industriellen und Handelsverhältnisse zu studieren. Er bereiste, die entferntern Inseln ausgenommen, das ganze
Reich, zunächst die Insel Nippon, dann Kiusiu und Amakusa, und bestieg auch 1874 den Vulkan Fujinoyama. 1876 wurde
Rein Professor der Geographie an der Universität Marburg, von wo er 1883 in gleicher Eigenschaft nach Bonn berufen wurde. Er schrieb:
»Der Nakasendo in Japan« (Ergänzungshefte zu »Petermanns Mitteilungen«, Nr. 59, Gotha 1880);
»Japan, nach Reisen und Studien
dargestellt« (Leipz. 1881-86, 2 Bde.).
Wilhelm, Pädagog Herbartischer Richtung, geb. 10. Aug. 1847 zu Eisenach, ward nach zurückgelegtem
theologischen und philosophischen Studium in Heidelberg, Leipzig und Jena 1872 Seminarlehrer zu Weimar, 1876 Seminardirektor in
Eisenach und 1886 als Stoys Nachfolger Professor der Pädagogik zu Jena. Er schrieb: »Theorie und Praxis des Volksschulunterrichts«
(mit Pickel und Scheller, Dresd. 1879 bis 1885,8 Bde.; 4. Aufl.
seit 1888);
»Das Leben Dr. Martin Luthers« (Leipz. 1883);
»Pädagogik im Grundriß« (Stuttg. 1890);
»Die Geschichte
des Zeichenunterrichts« (in Kehrs »Geschichte der Methodik«) und gab 6 Hefte »Zeichenvorlagen« (mit Bauer, 2. Aufl., Kassel 1881)
sowie eine Neubearbeitung von Ottos »Pädagogischer Zeichenlehre« (3. Aufl.,
Weimar 1885) heraus.
Auch besorgte er Neuausgaben von A. H. Niemeyers »Grundsätzen der Erziehung« (Langens.
1878-79,3 Bde.) und von Brzoskas (s. d.) Schrift »Notwendigkeit pädagogischer Seminare« (Leipz. 1887). Unter seiner Leitung
erscheinen die Zeitschrift »Pädagogische Studien« (Dresd., seit 1880) und die Hefte »Aus dem pädagogischen Universitätsseminar
zu Jena« (Langens. 1888 ff.).
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau,
Gem. Tüscherz-Alfermée).
460 m. Gruppe von 4 Häusern westl. vor dem Dorf Tüscherz, in den Rebbergen
über dem linken Ufer des Bielersees und 3,7 km nö. der Station Twann der Linie Biel-Neuenburg. 20 reform.
Ew. Kirchgemeinde Twann.
oder Rain(Hinter und Vorder) (Kt. Aargau,
Bez. Brugg,
Gem. Rüfenach).
403 und 396 m. Zwei Weiler, über dem linken Ufer der Aare und
am NO.-Fuss des Reinerbergs;
2,5 km sw. der Station Siggenthal der Linie Turgi-Waldshut.
Zusammen 21 Häuser, 107 reform. Ew.
Kirchgemeinde.
Landwirtschaft. Ehemals eigene politische Gemeinde. Um die Akustik der Kirche zu verbessern, hatte man seinerzeit
in die Mauern Hohlvasen eingelassen.