Reil
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Johann Christian, Mediziner, geb. zu Rauden in Ostfriesland, studierte seit 1779 zu Göttingen [* 2] und Halle, [* 3] wurde 1787 Professor der Medizin, Direktor des Klinikums und Stadtphysikus in Halle, 1810 Professor an der Universität zu Berlin, [* 4] 1813 Direktor der preußischen Lazarette auf dem linken Elbufer. Er starb in Halle. Besonders wurden die Anatomie des Gehirns und der Nerven, [* 5] die Physiologie der Lebenskräfte, die Fieberlehre und die psychische Medizin durch seine Forschungen bereichert. Er schrieb: »Erkenntnis und Kur der Fieber« (Halle 1799-1805, 4 Bde.; 3. Aufl. 1822-28, 5 Bde.);
»Rhapsodien über die Anwendung der psychischen Kurmethode auf Geisteszerrüttungen« (das. 1803, 2. Ausg. 1818);
»Beiträge zu einer Kurmethode auf psychischem Weg« (mit Hofbauer, das. 1808-12, 2 Bde.);
»Über den Bau des kleinen Gehirns« (mit Meckel, das. 1808-10, 6 Hefte);
»Entwurf einer allgemeinen Therapie« (das. 1816);
»Entwurf einer allgemeinen Pathologie« (das. 1815-16, 3 Bde.);
»Kleine Schriften« (das. 1817).
Er begründete das »Archiv für Physiologie« (Halle 1795-1814, 12 Bde.). Sein Leben beschrieb Steffens (Halle 1815).