[* 2]
Georg von, Mechaniker, geb. zu Durlach,
[* 3] besuchte die Militärschule in
Mannheim,
[* 4] bereiste 1791‒93
England und trat dann als Artillerielieutenant in die bayr.
Armee, wo er 1800 Hauptmann wurde. InMünchen
[* 5] setzte Reichenbach
seine mathem.
Studien fort und gründete hier 1804 in
Verbindung mit Jos. von
Utzschneider (s. d.) und dem Mechaniker
Liebherr eine mechan. Anstalt, deren
Instrumente infolge der von Reichenbach erfundenen Kreisteilmaschine die bestgeteilten
Kreise
[* 6] besaßen. 1809 traten
Utzschneider und Reichenbach mit dem
Optiker Jos. Fraunhofer (s. d.) zu einer weitern
Vereinigung zur Herstellung vorzüglicher
Fernrohre zusammen.
Die von ihnen gebauten
Refraktoren standen lange Zeit unerreicht da. Nachdem Reichenbach seine berühmten
Wassersäulenmaschinen
[* 7] auf
der Linie
Reichenhall,
Traunstein, Rosenheim ausgeführt hatte, ernannte ihn König
MaxJoseph von
Bayern
[* 8] 1811 zum Salinenrat,
als welcher er später (1817) die größte und wirksamste allerWassersäulenmaschinen, in Illsang bei
Berchtesgaden, baute. 1820 zum Direktor des Wasser- und Straßenbauwesens ernannt, überließ er bald darauf seine gemeinsam
mit Traugott Ertel geführte mechan. Werkstätte dem Genossen allein. In demselben Jahre legte
Reichenbach in
Wien
[* 9] die Stückbohrerei nach seinem
Plane an. Außerdem verbesserte er die Gewehrfabrik in
Amberg
[* 10] sowie die
bayr. Hochöfen und Eisengießereien. Reichenbach war Mitglied der
Akademie der Wissenschaften in
München und starb Seine
von Kirchmayr gefertigte
Büste ist in der
Walhalla aufgestellt.
[* 2] Heinr. Gottlieb Ludw.,
Botaniker und Zoolog, geb. zu
Leipzig,
[* 11] studierte in
LeipzigMedizin und Naturwissenschaften, wurde hier außerord.
Professor und folgte 1820 einem Rufe nach
Dresden,
[* 12] wo er den botan.
Garten
[* 13] schuf, das zoolog. Museum umgestaltete und als Professor
der Naturgeschichte an der chirurgisch-mediz.
Akademie (bis zu deren Aufhebung 1862) wirkte. Er starb Auf dem
Gebiete der
Botanik begründete er ein eigenes, zuerst in seinem «Conspectus
regni vegetabilis» (Lpz. 1828) angedeutetes, in seiner
«Flora germanica excursoria» (ebd. 1833) und dem «Handbuch des natürlichen
Pflanzensystems»
(Dresd. und Lpz. 1837; 2. Ausg. 1850) entwickeltes
System der
Pflanzen.
R.s umfangreichstes botan. Werk ist die erwähnte deutsche
Flora mit den dazugehörigen
«Icones florae germanicae et helveticae»
(Bd. 1‒22, Lpz.
1823‒86; mit 2700 illuminierten
Tafeln),
die nach seinem
Tode sein Sohn
Heinrich Gustav R, (geb. 1824, gest. 1889 als Direktor
des
BotanischenGartens in
Hamburg)
[* 14] fortsetzte. Auf dem Gebiete der Zoologie veröffentlichte er: «Regnum animale» (Bd.
1, Lpz. 1834‒36; mit 79
Tafeln),
«Deutschlands
[* 15] Fauna» (2 Bde., ebd. 1842) und «Die
vollständigste Naturgeschichte des In- und
Auslandes» (ebd. 1845 fg.).
[* 2]
Karl,
Freiherr von, Naturforscher und Industrieller, geb. zu
Stuttgart,
[* 16] studierte in
Tübingen,
[* 17] gründete zu
Villingen ein Eisenwerk und errichtete zu Hausach in
Baden
[* 18] die ersten großen Holzverkohlungsöfen. 1821 verband
er sich mit dem Altgrafen
Hugozu Salm in
Wien (gest. 1836) zur Gründung von Eisenwerken zu
Blansko in
Mähren.
[* 19] Nach Salms
Tode zog sich Reichenbach zurück. Er hatte seinen Wohnsitz auf Schloß Reisenberg bei
Wien und starb zu
Leipzig. Er entdeckte das
Kreosot und Paraffin.
[* 20] Die Gegend um
Brünn
[* 21] und
Blansko
beschrieb er in dem Werke «Geolog. Mitteilungen aus Mähren» (Wien 1834). Außerdem hat sich auch um die Lehre
[* 24] von den Meteorsteinen
(von denen er eine ausgezeichnete Sammlung besaß) große Verdienste erworben. Später zog er besonders durch seine Untersuchungen
über das sog. Od (s. d.) die Aufmerksamkeit des Publikums, zugleich aber auch die Gegnerschaft der Physiker
auf sich. Er behandelte und verteidigte diesen Gegenstand unter anderm in den Schriften «Untersuchungen über die Dynamide
des Magnetismus,
[* 25] der Elektricität, der Wärme,
[* 26] des Lichts u. s. w. in ihren Beziehungen zur Lebenskraft» (2 Bde., 2. Aufl.,
Braunschw. 1850),
[* 2] Moritz von, s. Bethusy-Huc, ^[= # Eduard Georg, Graf von, konservativer Parlamentarier, geb. 3. Sept. 1829 auf dem Stammgute Bankau ...] Valeska.