Reichardt
,
Joh. Friedr., Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu Königsberg [* 2] in Preußen, [* 3] studierte in Königsberg und Leipzig [* 4] Rechtswissenschaft und Philosophie, sandte 1774 seine Oper «Le [* 5] Feste galanti» an den König Friedrich Ⅱ., der ihm 1775 die Kapellmeisterstelle in Berlin [* 6] verlieh. Seine Wirksamkeit als Komponist begann er mit dem Prolog «Il Genio della Russia ed il Genio della Prussia», der bei dem Besuche des Großfürsten Paul von Rußland im Sommer 1776 aufgeführt wurde.
Nach dem
Tode
Friedrichs d. Gr. (1786) setzte Reichardt
sich bei
Friedrich Wilhelm Ⅱ. namentlich durch die
Opern
«Brenno» und
«Andromeda»
sowie durch eine Huldigungskantate in Gunst, die er aber später durch Kundgebung revolutionärer
Sympathien
verscherzte, so daß er 1794 seine
Stelle verlor; 1796 wurde er Salineninspektor in
Halle.
[* 7] Von hier aus besuchte er oft
Berlin,
um seine neuesten Werke aufzuführen: so 1797 die zum Regierungsantritt
Friedrich Wilhelms Ⅲ. komponierte
Oper «Die Geisterinsel».
Nach Errichtung des Königreichs Westfalen
[* 8] erhielt
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