Reicha,
Anton, Komponist und Musiktheoretiker, geb. zu Prag, war dort zuerst Chorknabe an der Kreuzherrenkirche, erhielt seit dem 16. Jahre Musikunterricht von seinem Oheim, dem als Komponisten bekannten Joseph Reicha, trat 1788 in das von diesem geleitete Bonner Hoforchester als Flötist ein, wo er mit dem jungen Beethoven zusammen wirkte. 1808 ließ er sich dauernd in Paris nieder. 1817 wurde er an Méhuls Stelle Professor der Kompositionslehre am Konservatorium. Reicha starb Er hat Opern, Sinfonien und eine große Anzahl Kammermusikwerke komponiert, die keinen Erfolg hatten. Bedeutend wirkte er dagegen als Theoretiker; auch Berlioz gehört zu seinen Schülern. R.s Hauptwerke sind: «Traité de mélodie» (Par. 1814; 2. Aufl. 1832),
«Cours de composition musicale» (ebd. 1818),
«Traité de haute composition musicale» (2 Bde., ebd. 1824‒26; deutsch von Czerny, Wien 1834),
«L’art du compositeur dramatique» (Par. 1833).