Regnard
(spr. rĕnahr),
Jean François, franz. Lustspieldichter, geb. im Febr. 1655 zu
Paris,
[* 2] bildete sich hauptsächlich auf
Reisen und wurde, bei seiner Rückkehr aus
Italien
[* 3] (1678) von Seeräubern gefangen, nach
Algier gebracht, aber losgekauft. Seine Erlebnisse erzählt er in «La Provençale».
Später begab sich Regnard
nach
Dänemark
[* 4] und
Schweden,
[* 5] wo ihn
Karl XI. zu einer Forschungsreise nach Lappland
ermunterte. Regnard
unternahm die
Reise in Gesellschaft zweier Landsleute, Fercourt und Corberon, und kam bis an die
Küste des
Eismeers.
Hierauf reiste er 1683 über Stockholm, [* 6] Polen, Ungarn [* 7] und Deutschland [* 8] wieder nach Paris. Seine Reisen hat er anziehend geschildert in seiner «Voyage en Laponie» («Voyage en Flandre et en Hollande», «En Denemark et en Suède»). Er lebte teils in Paris, teils auf seinem Schlosse Grillon (Depart. Seine-et-Oise) und starb Von seinen 25 dramat. Arbeiten besteht ein Teil in für das Théâtre italien verfaßten und skizzierten Harlekinaden, nur zehn seiner Lustspiele sind im höhern Stil verfaßt und haben zum Teil Molières Charakterkomödien znm Vorbild. Die regelmäßigen «Le [* 9] distrait» (1697),
«Les Ménechmes» (1705) nach Plautus, «Le légataire universel» (1708) und «Le joueur» (1696) haben sich auf der franz. Bühne erhalten. Sie sind reich an drolligen [* 1] Figuren, komischen Situationen und an Witz. Außer der Ausgabe von R.s Werken in 5 Bänden (Rouen [* 10] 1731) sind an Ausgaben zu nennen: Michiels (2 Bde., Par. 1855), Fournier (2 Bde., ebd. 1874). – Vgl. Hahnn, ¶
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Regnard
als Lustspieldichter (Lingen 1886); Regnard Mahrenholtz, J. F. eine Lebensskizze (Oppeln
[* 12] 1887).