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und Vlutentziehungen, knappe Diät und Abführ- mittel, sowie tägliche Eintränfelungen von Atropin; gegen die neuralgischen Schmerzen erweisen sich Ein- reibungen von narkotischen Salben in Stirn und Schläfe nützlich, ferner Einträufelung von Cocam- lösungen in das Auge [* 3] und subcutane Morphium- einspritzungen in die Schläfe. Regenbogenquarz, Mineral, s. Iris. Regenbogenschnffelchen^uttae ii-iäis), kleine, aber ziemlich dicke, meist aus mit Silber legiertem, seltener aus reinem Golde geschlagene, fast immer schriftlosc Münzen [* 4] von napf- oder schüsselförmigcr Gestalt.
Wahrscheinlich rühren sie von kelt. Völter- stämmen her, die in vorro'm.
Zeit an der obern Donau saßen.
Die 3t. haben ihren Namen von der Sage, daß sie der Regenbogen fallen lasse.
Nach dem Volksaberglauben bringen die N. dem Besitzer Glück und Gesundheit. (S. Tafel: Münzen 1, [* 1] Fig. 16.) -
Vgl. F. Streber, Über die fogcnann- ten N. (2 Abteil., Münch. 1860-62).
Regenbogenfehen, eine eigentümliche Seh- störung, bei der die Kranken um Lichtflammen einen Dunstkreis mit den deutlichen Farben des Regen- bogens wahrnehmen.
Sie findet sich bei verschiedenen Augenkrankheiten, [* 5] besonders beim Glaukom (s. d.). Regenbremse lllHein^topotH pwviu.1i8 ^.), eine graue, 11 mm lange Bremse mit graugewölkten Regendichte, s. Regen (S. 698 a).
'^Flügeln. Regeneration (lat.), Wiedercrzcugung, Wieder- geburt, Erneuerung;
in der Physiologie die gänzliche Neubildung, der Wiederersatz verlorener Körperteile.
Sie ist bei niedern Tieren, von den Reptilien ab- wärts, möglich.
Doch kann
man auch das
Wieder- auftreten des Winterpelzes, der
Geweihe,
[* 6] die Mauser u.s.w. als Erscheinungen der Regenmesser
[* 7] auffassen. So wächst
Salamandern, Eidechsen
[* 8] der abgeschnittene Schwanz wieder, zerschnittene Polypen ergänzen sich wieder vollständig.
Hierdurch
leitet die Regenmesser
auf dem Wege des Nachwachfens freiwillig abgelöster
Stücke zur Fortpflanzung hinüber.
In
Krankheiten kann die Anbildung von Körpcrsubstanz entweder den Ver- brauch überschreiten oder hinter ihm zurückbleiben.
Das Fettwerden ist z. V. ein über den Verbrauch gesteigerter Fettansatz. In allen fieberhaften Krank- heiten, bei der Zuckerharnruhr u. s. w., verbraucht der Körper mehr Substanz, als er ansetzt.
Sind diese Vorgänge auf einzelne Organe beschränkt, so nennt man sie einerseits Hypertrophie (s. d.), ander- seits Atrophie ls. d.).
An die Regenmesser
schließt sich die
Wieder- anheilung ganz losgetrennter Körperteile an;
diese findet beim Menschen nur dann statt, wenn der los- gelöste Teil (Zähne, [* 9] Knochen, [* 10] losgetrennte Nasen, Ohren) nur so kurze Zeit vom Körver getrennt war, daß er noch Wärme [* 11] und Lebensfähigkeit besitzt. Regencrationsverfahren, Pettenkofer- sches, s. Ölmalerei (Bd. 12, S. 579 a). Regeneratlvgasfeuerungen, Regenera- tivgasöfen, s. Gasfeuerungen (Bd. 7, S. 572d). Regeneratlvlampen, sowohl eine Art Gas- lampen (s. Gasbeleuchtung, Bd. 7, S. 567 d) als eine nach demselben Princip konstruierte Art von Petroleumlampen (s. d., S. 28 d). Regenerator (lat.), ein Teil der Gasfeuerungen (s. d., Bd. 8, S. 572 d);
auch ein Teil der Heisiluft- maschine (s.d.^ Bd. 8, S. 1006a).
jmittel. Regenerator von Di-.
Lieb ant, s. Gcheim- Regenerieren (lat.), erneuern, verjüngen;
in der technischen Chemie die Wiedererzeugung wert- voller Materialien aus wertlosen Abfällen. Regenerierter Granit, s. Arkose. Regenfäule, ein nässender Hautausschlag bei Schafen, der infolge andauernden Regens auftritt. Die N. befällt gewöhnlich schlecht genährte Tiere mit offenem Vließ und äußert sich durch Anschwel- lung der Haut, [* 12] Bildung von Bläschen und Borken und Ausfall der Wolle vorwiegend auf den obern Partien des Rumpfes.
Behandlung ist in der Regel überflüssig, da mit dem Eintritt besserer Witterung Heilung von selbst erfolgt. In schwerern Füllen wäre Stallaufcnthalt geboten. Regenfließe, foviel wie Regenbäche, s. Bach. Regengalle, s. Galle (metcorolog.) und Regen- bogen. Regenhöhe, die Höhe, welche die Menge des als Regen (oder auch Schnee) [* 13] gefallenen Wassers, die Regenmenge, in einem Gefäß [* 14] mit senlicchlerWan- dung und horizontalem ebenem Boden haben würde. Sie wird bestimmt, indem man dem Negenfall ein Gefäß von angegebener Eigenschaft aussetzt und die Höhe der Wasserschicht mißt.
Bei starken Regenfällen reicht dieses Verfahren auch aus.
Bei geringen Men- gen würde aber die
Regenmesser
nicht genau genug gefunden werden.
Man bedient sich deshalb jetzt meist der Re- genmesser (s.d.).
Der
Ausdruck der Regenmesser
in
Millimetern giebt ohne weiteres die Anzahl von
Liter Wasser, die auf den Quadratmeter gefallen sind. In England und
Amerika
[* 15] hat man den
Ausdruck der N. durch
Zoll (1" ^ 25,4
mm) beibehalten.
Regenkarten, s. Negenverteilung.
Regenkreis, s. Oberpfalz. Regenlinien, die zwischen den Linien 0 und D im Gelb und Not des Spektrums (s. d.) sich zeigen- den Streifen, die namentlich bei feuchter Witterung stark anftreten, wenn das Spektroskop [* 16] gegen den Himmel [* 17] gerichtet wird.
Vorzüglich das Auftreten
der Linien bei v soll sicheres
Anzeichen baldigen
Regens sein. Mhe. Regenmenge, s.
Regen (S. 698
a) und
Regen- Regenmesser
, Ombrometer,Ndometer,
Hyetometer oder Pluviometer, ein
Instru- ment, durch welches die Menge des aus der Luft zur Erdoberfläche gelangenden Wassers
bestimmt wird, gleichviel ob dies in Form von
Regen, Schnee,
Tau, Reif oder Nebel geschieht.
Jeder Regenmesser
besteht
aus einem Auffangegefäß von bekannter Auffange- fläche.
Hiervon geht das Negenwasser nach irgend einer Mehvorrichtung.
Bei dem Regenmesser
der Meteorolog.
Etationen des Königreichs Sachsen [* 18] läuft das Wasser in eine Blechkanne.
Zum bestimmten Veobachtungs- termin gießt man es in ein Meßglas, das direkt die Niederschlagshöhe in Millimetern angiebt.
Die Blechteile können ausgewechselt werden.
Ist Schnee im Apparat, so nimmt man den ganzen Satz von Gefäßen in ein warmes Zimmer und läßt den Schnee erst zerrinnen, während die Neftrvctcile im Eisen- gestell für etwaige Niederschlüge bereit stehen. Die Registrierung der Regenmengen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Am einfachsten sam- melt man das Regenwasser in einem Gefäß und läßt einen Schwimmer mit der Oberfläche des Was- sers gleichmäßig ansteigen.
Von dem Schwimmer legt man eine Schnur über eine leicht bewegliche Rolle und hängt ein kleines Gegengewicht an. Es ist leicht, irgend einen Teil dieser Vorrichtung mit einem Schreibstift zu versehen, der die Regenmengen auf das Papier um einen durch ein Uhrwerk be- wegten Cylinder aufschreibt.
Sehr bequem registrie- rende Regenmesser
liefert auch die Wippe.
Diese besteht aus ¶
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