Regel
,
das
Gesetz im subjektiven
Sinn genommen, insofern es als Richtschnur des eignen
Verfahrens angesehen wird, daher
es zwar
Kunst- und moralische, aber keine Naturregeln
gibt.
Regel
461 Wörter, 3'468 Zeichen
Regel,
das
Gesetz im subjektiven
Sinn genommen, insofern es als Richtschnur des eignen
Verfahrens angesehen wird, daher
es zwar
Kunst- und moralische, aber keine Naturregeln
gibt.
Regel,
s. v. w. Menstruation. ^[= (lat., monatliche Reinigung, Periode, griech. Katamenien), der mit regelmäßiger Periodizit ...]
Regel,
bei botan.
Namen für E. A. Regel
(s. d.).
Regel,
1) Eduard August von, Gärtner, geb. zu Gotha, [* 2] erlernte die Gärtnerei im Orangengarten daselbst, arbeitete dann neun Jahre in den botanischen Gärten zu Göttingen, [* 3] Bonn [* 4] und Berlin, [* 5] ward 1842 Vorstand des botanischen Gartens in Zürich, [* 6] gründete daselbst mit Heer und Nägeli den Verein für Land- und Gartenbau und begann (mit Heer) die Herausgabe der »Schweizerischen Zeitschrift für Land- und Gartenbau« (Zürich 1843-51),
seit 1852 der »Gartenflora« (Erlang., Stuttg.). Er habilitierte sich auch als Dozent an der Universität, folgte aber 1855 einem Ruf als wissenschaftlicher Direktor des botanischen Gartens nach Petersburg [* 7] und erhielt 1875 die Direktion dieses Instituts. 1857 gründete er den Russischen Gartenbauverein und 1863 den pomologischen Garten [* 8] in Petersburg. Er ward in den Adelstand erhoben und zum Wirklichen Staatsrat ernannt. Seine wissenschaftlichen Abhandlungen beziffern sich zu vielen Hunderten;
er war hauptsächlich als Systematiker und Florist thätig und suchte mit großem Erfolg die Ergebnisse der Wissenschaft auf die Praxis des Gartenbaues zu übertragen;
auch machte er Beobachtungen und Versuche über Bastardierung, Parthenogenesis etc. Er veranstaltete im J. 1884 in Petersburg eine internationale Gartenbauausstellung und schrieb: »Monographia Betulacearum« (Mosk. 1861);
»Tentamen florae usturiensis« ^[richtig: »Tentamen florae ussuriensis«] (Petersb. 1861);
»Plantae Raddeanae oder Aufzählung der Pflanzen Ostsibiriens« (Mosk. 1861 u. 1862);
»Enumeratio plantarum cis- et transiliensium« (das. 1864-70);
»Die Idee der Art« (Brüss. 1867);
»Russische [* 9] Dendrologie« (russ. 1870-1882);
»Revisio Crataegorum, Dracaenarum etc.« (Petersb. 1871);
»Descriptiones plantarum novarum in regionibus turkestanicis collectis« (das. 1873-82, 8 Hefte);
»Alliorum adhuc cognitorum monographia« (das. 1875);
»Cycadearum revisio« (das. 1876);
»Flora turkestanica« (das. 1876, Tl. 1);
»Tentamen rosarum monographiae« (das. 1877);
»Kultur und Aufzählung der Eriken« (Berl. 1842);
»Allgemeines Gartenbuch« (Zürich 1855-68, 2 Bde.);
»Die Himbeere und Erdbeere« (Erlang. 1866);
»Anlage von Gärten« (Petersb. 1879);
außerdem eine Reihe russischer Gartenschriften, namentlich eine »Russische Pomologie« (das. 1868, 2 Tle.);
für De Candolles »Prodromus« bearbeitete er die Betulaceen.
Mit andern gab Regel
das Monatsblatt
»Die Gartenflora« heraus.
2) Johann Albert, Asienreisender, Sohn des vorigen, geb. zu Zürich, studierte in Petersburg, Göttingen, Wien [* 10] und Dorpat [* 11] und wurde 1876 als Kreisarzt nach Kuldscha im russischen Ostturkistan berufen. Hier erforschte er 1876-84 Turkistan und die angrenzenden Gebiete, besonders mit Rücksicht auf die botanischen Verhältnisse. Er bereiste 1876 den Karatau, 1878-80 das Iligebiet, 1880 Ferghana, 1881-84 das Gebiet des Amu Darja, gelangte 1884 bis nach Merw und kehrte 1885 nach Petersburg zurück. Die von ihm entdeckten zahlreichen Pflanzenarten beschrieb er in den »Acta horti Petropolitani« und veröffentlichte außerdem: »Mitteilungen über die Dorpater Flora« (Dorp. 1871);
»Beiträge zur Geschichte des Schierlings und Wasserschierlings« (Mosk. 1876-77);
»Reisebriefe aus Turkistan« (das. 1876).