Regáldi
,
Giuseppe, ital. Dichter, geboren im November 1809 zu Novara, studierte die Rechte in Turin, [* 2] fiel im Examen durch, errang aber sogleich darauf einen großartigen Erfolg als Improvisator (1833), ging dann als solcher auf Reisen, wurde 1834 aus Mailand, [* 3] 1835 aus Parma [* 4] als staatsgefährlich ausgewiesen, setzte seine Kunstreise fort und begab sich 1839 nach Frankreich. Hier ließ er zuerst in Marseille, [* 5] dann in Paris [* 6] sich öffentlich hören und erregte namentlich durch seine Ode »Il salice di Sant' Elena« den enthusiastischen Beifall der Franzosen.
Autran und Lamartine richteten Verse an ihn, Victor Hugo und E. Quinet spendeten ihm aufmunternden Beifall. Nach Italien [* 7] zurückgekehrt, lebte er zuerst in Neapel [* 8] und Sizilien, [* 9] wurde 1849 politisch verdächtigt und für kurze Zeit eingekerkert und unternahm sodann eine große Reise in den Orient. Nach seiner Heimkehr (1853) ließ er sich in Piemont nieder, übernahm dann 1860 die Professur der Geschichte am Lyceum zu Parma, 1862 eine solche an der Universität in Cagliari, 1866 endlich an der Universität zu Bologna, wo er im Februar 1883 starb.
Seine im Druck erschienenen Dichtungen, welche eine reiche poetische Ader und großen rhetorischen Schwung zeigen, meist den großen Gedanken und Interessen des Völkerlebens zugewendet, häufig auch aus dem Leben der Natur ihre Motive schöpfend, sind folgende: »La guerra« (Tur. 1832);
»Poesie estemporanee e pensate« (Voghera u. Tur. 1839);
»Canti« (Neap. 1840);
»Canti nazionali« (das. 1841, 2 Bde.);
»La Bibbia« (Zante 1852);
»Canti e prose« (1861-65, 2 Bde.) und »L'acqua«, eine Art von Lehrgedicht (1878).
In Prosa veröffentlichte er außer einer Beschreibung seiner Orientreise: »Dora« (2. Aufl., Tur. 1867),
noch »Storia e letteratura«, gesammelte Aufsätze (1879). »Poesie scelte« erschienen von ihm in Florenz [* 10] 1874.