Redeteile
(Partes orationis), die einzelnen Hauptklassen, unter welche man den Wörterschatz einer
Sprache
[* 2] zu ordnen
pflegt. Das
System der Redeteile
rührt ursprünglich von den griechischen
Philosophen her.
Platon unterschied nur zwei Redeteile
(Nomen und
Verbum),
Aristoteles deren vier, die
Stoiker fünf oder sechs. Im Anschluß hieran teilten die alexandrinischen
Grammatiker alle griechischen
Wörter in acht
Klassen ein; diese
Einteilung nahmen mit einigen Modifikationen und Erweiterungen
auch die
Römer
[* 3] an,
und sie bildet die Grundlage der noch jetzt in den
Grammatiken üblichen
Einteilung der
Wörter in: Substantivum,
Adjektivum,
Pronomen,
Verbum, Zahlwort,
Adverbium,
Präposition,
Konjunktion,
Artikel und
Interjektion (s. d.
betr.
Artikel).
Doch hat die vergleichende Sprachwissenschaft gezeigt, daß ein fundamentaler Unterschied ursprünglich nur zwischen
Nomen
und
Verbum besteht; alle übrigen Redeteile
, mit Ausnahme der ganz außerhalb der gegliederten
Rede stehenden
Interjektionen, sind
im
Lauf der Sprachgeschichte direkt oder indirekt aus dem
Nomen hervorgegangen.
Vgl.
Schömann, Die
Lehre
[* 4] von den Redeteilen
nach den Alten (Berl. 1862);
L.
Schröder, Über die formelle Unterscheidung der Redeteile
(Leipz. 1874).