Rechberg,
Berg und Burg bei Gmünd (s. d.) in Württemberg.
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Berg und Burg bei Gmünd (s. d.) in Württemberg.
und Rothenlöwen, schwäb. Geschlecht, mit dem Stammhause Hohenrechberg im Oberamt Gmünd, dessen Stammvater Ulrich 1194 die Marschallswürde im Herzogtum Schwaben bekleidete. Seine Nachkommen sollen schon 1227 die
Burg Hohenstaufen besessen haben und hatten seit 1613 Sitz und Stimme auf der schwäb. Grafenbank. Im 13. Jahrh. teilte sich das Geschlecht in zwei Hauptlinien: Rechberg u. Rechberg auf den Bergen (erloschen 1413) und Rechberg u. Rechberg unter den Bergen. Letztere teilte sich wieder in Hohenrechberg (erloschen 1584), Staufeneck (erloschen 1599) und Illeraichen (erloschen 1676); erhielt 1626 die Erlaubnis zur Wiederaufnahme des Grafentitels und die Erhebung von Illeraichen 1626 und Hohenrechberg 1638 zur unmittelbaren Reichsherrschaft. Schon 1607 war ein Nebenzweig von Illeraichen: " Kronburg » in den Reichsgrafenstand erhoben worden und hatte Sitz auf der schwäb. Grafenbank, wie auch der andere Nebenzweig «Donzdorf» (erloschen 1732) den Grafentitel 1699 reassumierte. Ein dritter Nebenzweig von Illeraichen ist der noch bestehende: Kronburg-Osterberg.
Standesherr mit dem Prädikat Erlaucht ist Graf Otto von Rechberg u. Rechberg, geb. der 1885 seinem Vater in der Standesherrschaft und als erbliches Mitglied der Ersten Kammer in Württemberg folgte. Sein Großvater Graf Aloys von Rechberg u. Rechberg, geb. war kurbayr. Gesandter beim Kongreß in Rastatt und bei der Reichsdeputation von 1802, unterzeichnete 1806 als bayr. Komitialgesandter die Erklärung zu Regensburg, durch welche 13 Reichsfürsten und ein Reichsgraf sich vom Reiche trennten, nahm mit seinem Vater 1810 den Grafentitel wieder an und war als bayr. Minister der auswärtigen Angelegenheiten beim Wiener und Karlsbader Kongreß thätig. 1825 in den Ruhestand versetzt, starb er
Sein Bruder, Graf Joseph von Rechberg u. Rechberg, geb. befehligte in den Feldzügen 1813-15 ein bayr. Armeekorps, war dann bis 1826 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter bayr. Minister am Hofe zu Berlin und starb Sein Sohn Graf Albert von Rechberg u. Rechberg, geb. gest. war der Vater des derzeitigen Standesherrn des Grafen Otto von Rechberg u. Rechberg, geb. der 1885 in der Standesherrschaft und als erbliches Mitglied der Ersten Kammer in Württemberg folgte.
Graf Johann Bernhard von Rechberg u. Rechberg, ein Bruder des Grafen Albert, geb. wurde 1828 Attaché der österr. Gesandtschaft in Berlin, 1830 Legationssekretär in London, 1833 Geschäftsträger in Darmstadt und 1836 in Brüssel. Nachdem er hierauf einige Zeit in der Wiener Staatskanzlei gearbeitet hatte, wurde er 1841 österr. Gesandter in Stockholm, 1843 in Rio de Janeiro. Er kehrte 1847 nach Europa zurück, begab sich 1849 als Bevollmächtigter bei der Centralgewalt nach Frankfurt.
Mitte 1853 wurde er dem Feldmarschall Radetzky für die Civilangelegenheiten des Lombardisch-Venetianischen Königreichs beigegeben und 1855 zum Präsidialgesandten beim Bundestag ernannt. Am wurde er zum Ministerpräsidenten ernannt und übernahm das Portefeuille des Äußern und des kaiserl. Hauses, mußte zwar im Dez. 1860 das Präsidium an den Erzherzog Rainer abtreten, blieb aber noch Minister des Äußern, bis Graf Mensdorff-Pouilly sein Nachfolger wurde. R.u.R. ist lebenslängliches Mitglied des österr. Reichsrats.