Ravensburg
,
[* 1] Oberamtsstadt im württemberg.
Donaukreis, an der
Schussen und der
Linie
Bretten-Friedrichshafen
der Württembergischen Staatsbahn sowie an einer Dampfstraßenbahn nach
Weingarten, 446 m ü. M., besteht aus der
Altstadt
und drei Vorstädten, hat eine evangelische und 2 kath.
Pfarrkirchen, ein altes restauriertes
Rathaus, ein
Gymnasium, eine Reallehranstalt,
ein
Hospital mit Bruderhaus, ein
Landgericht, eine
Handels- und
Gewerbekammer,
Flachs- u. Hanfspinnerei, Maschinenstickerei,
Baumwollweberei,
Färberei,
Bleicherei,
Parkett-,
Malz-,
Thonwaren-,
Maschinen-,
Pinsel- und Papierfabrikation,
[* 2] Bildhauerei,
Glasmalerei,
[* 3] viele
Mühlen,
[* 4]
Acker-,
Obst- und Weinbau, Vieh-,
Holz- und
Getreidehandel und (1885) 11,483 meist kath. Einwohner. Südlich
der
Veits- oder Schloßberg mit herrlicher Aussicht auf den
Bodensee. Zum Landgerichtsbezirk Ravensburg
gehören die acht
Amtsgerichte
zu
Biberach,
[* 5]
Leutkirch, Ravensburg
,
Riedlingen,
Saulgau,
Tettnang,
Waldsee und
Wangen. - Stadt und
Schloß wurden vom
Grafen
Welf II. von
Altorf (gest. 1030) erbaut. Die Stadt kam 1180 an die
Hohenstaufen, ward 1276 freie Reichsstadt und war Sitz
eines kaiserlichen
Landgerichts. Sie trat 1331 dem
Schwäbischen Städtebund bei, nahm 1545 teilweise die
Reformation
an und fiel 1803 an
Bayern,
[* 6] 1810 an
Württemberg.
[* 7]
Vgl.
Hafner, Geschichte von Ravensburg
(Ravensb. 1885).