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zu Berlin seine Stelle als Mitglied und Sekretär derselben nieder. 1848 zum Mitglied der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt gewählt, ge- horte Raumer dem rechten Centrum an. In der Folge war er dann Mitglied der prcuß. Ersten Kammer in Berlin. Obschon ihm 1853 die Emeritierung als Professor an der Universität bewilligt wurde, stellte er doch seine Vorlesungen nicht ganz ein. Er starb Raumer veröffentlichte: «Sechs Dialoge über Krieg und Handel» (anonym; Hamb. 1806), «Das brit. Besteuerungssystem» (Berl. 1810),
«001 6in6nä3.tion63 in I^olimeiei-i et (^kdiiaiäi tadnla3 FknealoFicHZ 6)'iia8tiai-uni araliicai-uni 6t turci- cai-um» (Heidelb. 1811),
«Handbuch merkwürdiger Stellen aus den lat. Geschichtschreibern des Mittel- alters» (Vresl. 1813),
«Derbstreise nach Venedig» (2 Bde., Verl. 1816),
«Vorlesungen über die alte Ge- schichte» (2 Bde., Lpz. 1821; 3. Aufl. 1861) und sein bedeutendstes Werk, die «Geschichte derHohenstaufen und ihrer Zeit» (6 Bde., ebd. 1823 - 25; 5. Aufl. 1878). Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehört die Untersuchung «Über die geschichtliche Entwicklung der Begriffe von Necht, Staat und Politik» (Lpz. 1826; 3. Aufl. 1861). Dann erschienen «Briefe aus Paris und Frankreich 1830» (2 Bde., Lpz. 1831), «Briefe aus Paris zur Erläuterung der Geschichte des 16. und 17. Jahrh.» (2 Bde., ebd. 1831),
«Ge- schichte Europas seit dem Ende des 15. Jahrb.» (Bd. 1-8, ebd. 1832-50),
«England» (2 Bde., ebd. 1836; 2. Aufl., 3 Bde., 1842),
«Beiträge zur neuern Geschichte aus dem Britischen Museum und Reichs- archiv» (5 Bde., ebd. 1836-39),
«Italien. Beiträge zur Kenntnis dieses Landes» (2 Bde., ebd. 1840), «Die Vereinigten Staaten von Nordamerika» (2 Bde., ebd. 1845),
«Briefe aus Frankfurt und Paris» (2 Tle., ebd. 1849),
«Vermischte Schriften» (3 Bde., ebd. 1852-54),
«Histor.-polit. Briefe über die geselligen Verhältnisse der Menschen» (ebd. 1860),
«Lebens- erinnerungen und Briefwechsel» (2 Bde., ebd. 1861) und ein «Handbuch zur Geschichte der Litteratur» (4 Bde., ebd. 1864-66). N. begründete auch 1830 mit der Verlagshandlung F. A. Brockhaus in Leipzig das «Histor. Taschenbuch» (Folge 1-4, 1830-67; Folge 5, 1871-80, hg. von Riehl; Folge 6, 1882 -92, hg. von Maurcnbrecher). Raumer, Georg Wild. von, Geschichtsforscher, geb. zu Berlin, Sobn von Karl Georg von Raumer (geb. zu Dessau, gest. als Wirkl. Geheimrat, Direktor im Ministerium des königl. Hauses und der Ar- chive, Präsident des Obercensurkollegiums und vor- tragender Rat im preuft. Staatsministcrium), stu- dierte in Berlin, Heidelberg und Göttingen die Rechte, wurde 1827 Assessor bei dem Kammcr- gericht zu Berlin, 1829 Hilfsarbeiter im Finanz- ministerium, 1833 vortragender Rat bei dem prenft.
Hausministcrium und der Archivverwaltung, 1843 Direktor der Staatsarchive und 1844 Mitglied des Staatsrats. Die Direktion der Archive legte er 1852 nieder. Aus unbekannten Gründen erschoft er sich N. veröffentlichte die anonyme Schrift «Über die älteste Geschichte und Verfassung der Kurmark Brandenburg» (Zerbst 1830) und den " (^oäex äipluiNÄticus Hi-anäendui'^enLiZ conti- nullw8» (2 Bde., Verl. 1831-33),
die «R6F68W6 liiztoriao Zraliä6noui'F6ii8i8» (Bd. 1, ebd. 1836), dazu «Histor. Charten und Stammtafeln» (Heft 1, edd. 1837) und «Die Neumark Brandenburg im I. 1337» (ebd. 1837). .. . .- < -^ - Raumer, Karl Georg von, Geolog, Geograph und Pädagog, Bruder von Friedrich von Raumer, geb. zu Wörlitz, studierte zu Göttingen und Halle, dann auf der Bergakademie zu Freiberg und untersuchte bicrauf als Geognost einen Teil Deutsch- lands und Frankreichs, besonders die Gegend von Paris. Nachdem er sich im Pestalozzischen Institut zu Ziverdon aufgehalten, ward er 1811 Vergrat beim Öberbergamt in Vreslau und zugleich Professor der Mineralogie an der dortigen Universität. 1813 und 1814 beteiligte er sich als Freiwilliger am Be- freiungskriege. 1819 wurde er an die Universität Halle und das dortige Oberbergamt versetzt, nahm aber 1823 seinen Abschied und schloß sich an das Dittmarsche Erziehungsinstitut in Nürnberg an. 1827 übernahm er zu Erlangen die Professur der allgemeinen Naturgeschichte und Mineralogie. Er starb daselbst Unter R.s Schriften sind zu nennen: «Der Granit des Riesengebirges» (Berl. 1813),
«Das Gebirge Niederschlesiens» (ebd. 1819),
«Vermischte Schriften» (2 Bde., ebd. 1819- 22), «Kreuzzüge» (Bd. 1 u. 2, Stuttg. 1840-64), «Lehrbuch der allgemeinen Geographie» (3. Aufl., Lpz. 1848),
«Beschreibung der Erdoberfläche» (6. Aufl., ebd. 1865),
«Palästina» (4. Aufl., ebd. 1860),
«Ge- schichte der Pädagogik» (5. Aufl., 4 Bde., Güterslob 1874-80),
«Erinnerungen aus den 1.1813 und 1814» (Stuttg. 1850). Seine Selbstbiographie er- schien nach seinem Tode (Stuttg. 1866). Raumer, Karl Otto von, preuft. Staatsmann, Sohn des Generalmajors Karl Friedrich Heinrich von Raumer (gest. geb. zu Stargard in Pommern, studierte zu Göttingen und Berlin die Rechte, wurde 1834 Regierungsrat in Posen, später in Frankfurt a. O.; 1840 als Hilfs- arbeiter in das Finanzministerium berufen, wurde er noch im Herbst desselben Jahres zum Geh.
Fi- nanzrat, 1841 zum vortragenden Rat im Ministe- rium des Innern befördert, kam 1843 als Regie- rungsvicepräsident nach Königsberg, 1845 als Re- gierungspräsident nach Köln und 1848 nach Frank- furt a. O. Am übernahm er im Mi- nisterium Mantcuffel das Portefeuille der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, das er bis 1858 im Sinne der kirchlichen und polit. Reaktion verwaltete. Unter anderm erlieft er 1854 die viel Widerspruch findenden «Regulative» für die cvang.
Sckullehrerseminarien und den Volksuntcr- rickt. Raumer starb zu Berlin. Naumer, Rudolf von, Sprachforscher, Sohn des Geologen Karl Georg von Raumer, geb. zu Breslau, widmete sich zu Erlangen, Göttingen und München philol. Studien, wurde 1840 Privatdocent in Erlangen, 1846 aufterord., 1852 ord. Professor für deutscke Sprache und Litteratur und starb in Erlangen. Seine Schrift «Die Aspiration und die Lautverschiebung» (Lpz. 1837) gehörte zu den ersten, die nachdrücklich betonten, daß die Lautgesetze von gesprochenen Lauten, nicht von geschriebenen Buchstaben gelten. Raumer behandelte «Die Einwirkung des Christentums aus die althochdeutsche Sprache» (stuttg. 1845) an der Hand der Glosien und legte in dem Bücke «Vom deutschen Geiste» (2. Aufl., Erlangen 1859) dar, daß der deutsche Geist aus ger- man. Anlage und der Einwirkung des Christentums zusammenwuchs. Seine «Geschichte der german. Philologie» (Münch. 1870) ist trocken, aber durch unparteiische Sachlichkeit ausgezeichnet. Seine klei- nern Arbeiten sammelte er in den «Deichen
Raupen (Tafel) 1. Großer Weinschwärmer (Deilephila elpenor); a desgl., schwarze Färbung. – Galium verum (echtes Labkraut). 2. Großer Sackträger (Psyche unicolor). 3. Lophopteryx camelina. 4. Nagelfleck (Aglia Tau); a Jugendstadium, b erwachsen. – Fagus silvatica (Rotbuche). 5. Eichenfalter (Thecla quercus). 6. Buchenspinner (Stauropus fagi). 7. Hybocampa Milhauseri. 8. Brauteule (Catocala sponsa). 9. Frostspanner (Cheimotobia brumata). – Quercus pedunculata (Stieleiche). 10. Eupithecia oblongata. 11. Schwalbenschwanz (Papilio Machaon); a Puppe. – Silaus pratensis. 12. Gabelschwanz (Harpyia vinula). – Salix vitellina (Weide). 13. Mönchseule (Cucullia scrophulariae). – Scrophularia nodosa (Braunwurz). 14. Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata); a Puppe. – Ribes grossularia (Stachelbeere). 15. Wiener Nachtpfauenauge (Saturnia pyri). – Pyrus communis (Birnbaum). 16. Acronycta alni. – Tilia parvifolia (Linde). 17. Großer Perlmutterfalter (Agrynnis Aglaja). – Viola canina (Hundsveilchen). 18. Damenbrett (Melanargia Galatea). – Poa annua (jähriges Rispengras). 19. Widderchen (Zygaena filipendulae). – Trifolium pratense (Wiesenklee). 20. Spintherops spectrum. – Spartium scoparium (Besenginster).