Rauchfaß
(Räucherpfanne, lat. Turibulum), ein schon im heidnischen und jüdischen
Kultus vorkommendes metallenes
Gefäß,
[* 2] in welchem
Weihrauch verbrannt wurde. Das Rauchfaß
wurde an
Ketten getragen und hin- und hergeschwungen,
um damit die Tempelräume mit
Wohlgerüchen zu erfüllen. Solche bronzene Rauchfässer sind in
Pompeji
[* 3] gefunden
worden.
Andere wurden ohne
Ketten an einem
Fuß getragen. Die
christliche Kirche übernahm das in ihren
Kultus. Es werden Rauchfässer
aus
Gold,
[* 4] mit
Edelsteinen besetzt, erwähnt.
Eins aus Bronze [* 5] hat sich aus dem 4. Jahrh. erhalten (Antiquarium zu Mannheim). [* 6] Im spätern Mittelalter wurden die Rauchfässer gewöhnlich aus Bronze oder Kupfer [* 7] gefertigt, das meist vergoldet wurde, bisweilen auch aus Silber. Sie hatten die Form von halbkugelförmigen Schalen mit durchbrochenen Deckeln von gleicher Größe und erhielten in gotischer Zeit bisweilen architektonische Form (Burg, Turm). [* 8] Auch waren sie reich mit Figuren und Ornamenten versehen.