Rappoltsweiler
(franz. Ribeauvillé), Kreisstadt im deutschen
Bezirk
Oberelsaß, am
Fuß der
Vogesen und am
Ausgang des
reizenden Strengbachthals, 5 km westlich vom
Bahnhof Rappoltsweiler
der
Eisenbahn
Straßburg-Basel und mit diesem durch eine
Straßenbahn
verbunden, 185 m ü. M., hat eine evangelische und eine neu restaurierte gotische
kath.
Pfarrkirche, eine
Synagoge, eine
Realschule, ein Mutterhaus der Lehrschwestern der göttlichen
Vorsehung, ein
Amtsgericht,
eine Oberförsterei, ansehnliche Baumwollindustrie und Kattunfabrikation,
Getreide-,
Öl- und
Sägemühlen,
Steinbrüche, vortrefflichen Weinbau und regelmäßige Weinmärkte und (1885) 5902 meist kath.
Einwohner. Westlich über der Stadt die
Ruinen der
Schlösser
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Hohrappoltstein, Ulrichsburg und Girsberg (Stein), einst der Wohnsitz der Herren von Rappoltstein (s. d.), sowie weiter entfernt die Trümmer der Wallfahrtskirche zur heiligen Jungfrau von Dusenbach, der Schutzpatronin der elsässischen Musikanten. Letztere hatten die Herren von Rappoltstein (die »Pfeiferkönige«) zu Vorstehern und feierten jährlich 8. Sept. bei der genannten Wallfahrtskirche ein gemeinsames Fest (»Pfeifertag«; s. Musikantenzünfte). ist der Geburtsort Speners.
Vgl. Bernhard, Recherches sur l'histoire de la ville de Rappoltsweiler
(Kolmar
[* 3] 1888).