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Wicdemann, ebd. 1888),
«Ursprung der Revolu- tionskriege 1791 und 1792» (ebd. 1875; 3. Aufl., ebd. 1879),
«Aus dem Briefwechsel Friedrich Wil- helms IV. mit Bunsen» (ebd. 1873; 2. Aufl. 1874), «Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg» (5 Bde., ebd. 1876-77),
«Zur Ge- schichte von Osterreich und Preußen zwischen den Friedensschlüssen zu Aachen und Hubertusburg» (ebd. 1875),
«Histor.-biogr. Studien» (ebd. 1878), «Friedrich d. Gr.; Friedrich Wilhelm IV. Zwei Biographien» (ebd. 1878),
«Zur Geschichte Deutsch- lands und Frankreichs im 19. Jahrh.» (hg. von A. Dove, ebd. 1887).
Die Sammelbände enthalten zum Teil ältere Arbeiten, die er aus Anlaß der Verausgabe seiner «Sämtlichen Werke» (54 Bde., Lpz. 1867-90) neu oder zum erstenmal herausgab, wie er denn jetzt auch die größern Werke darin zum Teil erweiterte.
Sein letztes Werk, zugleich die Ausführung sei- nes Iugendideals, sollte die «Weltgeschichte» (9 Tle., Lpz. 1880-88, Bd. 7-9 von Dove, Wiedemann und Winter herausgegeben) werden.
Namentlich die Geschichte der antiken Welt ist hier großartig in ihrer universalen Bedeutung erfaßt, während in den Partien, in denen ihm nicht die Vorarbeiten früherer Jahrzehnte zu gute kamen, die umfassenden kritischen Grundlagen fehlen und auch die Darstellung sich oft ins Allgemeine verflüchtigt.
Band 9 enthält die 1854 für König Mar von Bayern gehaltenen Vorträge «Über die Epochen der neuern Geschichte».
Zur Kenntnis der Entwicklung R.s ist grund- legend der von A. Dove herausgegebene 53. und 54. Bd. der «Sämtlichen Werke»: «Zur eigenen Lebensgeschichte.»
Vgl. ferner den Lebensabriß R.s von A. Dove in der «Allgemeinen deutschen Bio- graphie», die Gedächtnisrede Sybels (in der «Histor. Zeitschrift», Bd. 56);
H. Prutz, Leopold von N. (in «Unsere Zeit», 1886, Bd. 2);
Aus den Briefen Leo- pold von R.s an feinen Verleger (K. Geibel: Dunckcr HHumblot),
als Handschrift gedruckt (Lpz. 1886); die Erinnerungen seiner Assistenten G. Winter (in «Nord und Süd», Bd. 38) und Th. Wiedemann (in der «Deutschen Nevue», 1893);
Giesebrecht, Gedächt- nisrede auf Leopold von Rankweil (Münch. 1887);
O. Lo- renz, Leopold von Rankweil, die Generationenlehre und der Geschichtsunterricht (Berl. 1891);
Guglia, Leo- pold von N.s Leben und Werke (Lpz. 1893).
Rankenfüßer(('ii'i-Inp6äia), eine durch festsitzende Lebensweise eigentümlich umgebildete Gruppe bis auf die Wurze'lkrebse meist zwittcrigcr Krebstiere ohne Fühler und mit zu Nanken umgewandelten Füßen.
Von einer Anzahl zwitteriger Formen kennt man noch sehr kleine, ausgesprochen männliche Indi- viduen, die com^I^montln'^ inüIoZ Darwins, die in der Mantelhöhle schmarotzen.
Ehe man die Entwick- lung dieser Geschöpfe kannte, hielt man sie für muschel- artige Weichtiere wegen der Schalen und Gehäuse aus Kalk, welche die meisten zum Schutze ihres Körpers absondern.
Aus den Eiern der Rankweil gehen sehr kleine Larven hervor, die einen ungegliederten, birnförmigen Leib, bauchständigen Mund, ein ein- faches Stirnauge und drei Paar gegliederte An- hänge besitzen, deren vordere als Fühler, die mitt- lern und hintern, mit Ruderborsten verschonen, als Schwimmfühe dienen.
Man nannte dieses Iugend- ftadium, ehe feine Larvennatur und seine Zugehörig- keit zu den ausgebildeten Tierformen erkannt war, Nauplius (s. d.);
es ist seither als gemeinsamer Lar- denzustand aller niedern Gruppen der Krusienticre nachgewiesen worden.
Aus ihm geht bei den Rankweil zu- nächst eine andere Larve mit zweitlappiger Schale hervor, die den Muschelkrebsen (s. d., (^pris) ähnlich ist und in diesem Stadium befestigt sich das Tier an unterseeische Gegenstände, wobei es sich mit dem Kopfende anfetzt und im Verlaufe der weitern Ver- wandlung mit der Schale umgiebt, aus deren Öff- nung die zu gekrümmten Nanken ausgebildeten Füße imrhythmischen Spiele hervorgestreckt werden, um die aus kleinen Organismen bestehende Nahruna. und frisches Atemwasser herbeizustrudeln.
Fühler, Augen und sonst bei freilebenden Krebstieren vorhandene Orientierungsorqane gehen immer verloren.
Beiden parasitifch lebenden Formen geht die Rückbildung nock weiter. Systematisch teilt man die N. ein in: 1) Seepocken (NawiiäH), auch Walfischpocken, Meereicheln oder Valanen genannt, deren aus festverschmolzenen Stücken bestehendes, hartes Kalk- gehäuse meist von der Form eines niedrigen, abge- stumpften Kegels oder Kraters mit breiter Basis auf Felsen oder großen Seetieren (Walen u. a.) befestigt ist. Am freien Ende befindet sich eine Öffnung, dre durch vier dreieckige, zu einer Pyramide sich zu- sammenstellende Kalkstücke hermetisch verschlossen werden kann.
Die N. bilden an den Felsküsten aller Meere an der Flutqrenze und oft weit über dieselbe hinaus einen charakteristischen Besatz;
bei der Festig- keit, mit der sie haften, und bei dem dichten Verschluß, der das Seewasser zurückhält, ertragen sie die surcht- barste Brandung, wie die längste Austrocknung und Sonnenglut während der Ebbe an den hohen Stand- orten.
Auch an Schiffskielen, Waltieren, auf Krab- ben und andern beweglichen Objekten finden sich welche, so die Gattungen Diademe aus dem Buckel- wal, ^oi-onulg. und ^ndicine^H auf dem Glattwal der Südsee u. s. w. (hierher gehört z. B. Da^nu8 tin- tirmadnwm ^., s. Tafel: Krustentiere 1, [* 1] Fig. 11). 2) Lepaden, Lepadiocn oder Entenmuscheln (I^Mäiäae, hierher z. B. die gemeine Entcnmuschel, I^6M3 HUHtifOia _^., [* 1] Fig. 12), mit einer aus zwei beweglichen Klappen bestehenden, an einem musku- lösen Stiele sitzenden Schale, die durch denselben an schwimmenden Gegenständen, Schiffen, treibendem Holz und ähnlichem befestigt ist.
Der Name Enten- muschel rührt von einer im Mittelalter verbreiteten Sage her, nach der aus diesen Wesen, und zwar aus der gewöhnlichen Art, die Vernikelgänse (Zsriiieia. drentH FteM.) entstehen sollten.
Einige Gattungen leben schmarotzend auf Haifischen, in deren Haut sie sich eingraben und dabei so rückgebildet werden, daß sie Nanken und Stiel gänzlich verlieren.
Schalenlos sind die in Muschelschalen bohrenden Bauch krebse (^ddomwÄlili).
Zu den durch parasitische Lebens- weise völlig degenerierten Formen gehören 3) die Wurzelkrebse oder Nurzelköpfer (Mixock- pkala), welche auf Kraddcn und Einsiedlerkrebsen leben und zu formlosen, nur die Geschlechtsprodukte bergenden Säcken geworden sind;
an Stelle der Mundwerkzeuge sind Büschel von wurzelartigen Röh- ren entwickelt, mit denen der Parasit den Darm sei- nes Wirtes umspinnt und so die Nahrung sich an- eignet. -
Vgl. Darwin, Nono^i'apli ol psännon" kNoä knä 8688Ü6 ^ii-rliipLäia (2 Bde., Lond. 1851 Nankkorn, s. Milzbrand. 1-53)- Rankweil, Markt in der österr.
Bezirkshaupt- mannschaft und dem Gcrichtsbezirk Feldkirch in Vor- arlberg, an der rechtsseitigen Lehne des Rhemthals und der Linie Landeck-Vregenz der Österr.
Staats- bahnen, hat (1890) 2762, als Gemeinde 2970 E.,